Irgendwann musste er ja kommen. Der Kulturschock. Zurück in Süd-Ost-Asien.
Bei uns anders als erwartet. Und zwar in Indonesien. Das lag nicht etwa am Land selbst. Sondern ehr an den Umständen. Nämlich dass wir aus Japan kamen. Aus dem entwickeltsten Land Asiens.

Vorwärts immer, rückwärts nimmer?

Nach den Philippinen waren wir bereits fasziniert wie fortschrittlich, geordnet und entspannt es in Taiwan zugeht. Begeistert von funktionierenden Duschen, Verkehrsmitteln die nicht mit Kabelbindern zusammengehalten werden und einer einwandfrei funktionierenden Infrastruktur. Reisen ist einfach, unkompliziert und unproblematisch. Fast schon zu leicht.

Von Taiwan dann nach Japan. Dem Land der Präzision und Effizienz. Unter anderem nach Tokyo, dieser gigantischen Stadt, in der man an manchen Orten eine Stecknadel fallen hören könnte. Nach 5 Wochen in diesen wundervollen Ländern landeten wir nach einem super entspannten Flug also in Jakarta. Nach fünf Wochen Ordnung, Präzision und akkustischer Ruhe (fast hätte ich vergessen wie eine Hupe klingt). Zack, mitten rein nach Südoatasien.

Welcome back to Chaos

Indonesien. Für die Fahrt zum nicht einmal zwei Kilometer entfernten Flughafenhotel brauchten wir über 30 Minuten. Zwischen Hupen und Chaos schoben wir uns im Schneckentempo über eine Schlaglochstrasse die uns jedes mal aus dem Rücksitz hob.

Am nächsten Tag zurück zum Flughafen und ab nach Surabaya. Beim Checkin ein Chaos wie wir es noch nie erlebt haben. Wirklich nicht. Nicht mal auf den Philippinen. Statt einer Schlange vor dem Schalter gab es ein Menschen-/ Kisten- Kofferknäul kreuz und quer.

menschen vor dem checkin
Check-in – niemand weiß wo er eigentlich ansteht

Viele Menschen vor dem Kofferband
Hinter all diesen Menschen ist irgendwo ein Kofferband versteckt

Irgendwie haben wir’s trotzdem geschafft einzuchecken, auch wenn mir etwa 27 Trolleys gegen die Beine geknallt sind und ich mich fast mit einer Mutti und ihren fünf Kindern und 17 Tütenkoffern angelegt hätte. Die sollen sich mal ein Beispiel am japanischen Schlangestehen nehmen. Schade dass ich die Karte nicht mitgenommen habe

„Please do not jump into the queue line“ – in Indonesien könnte man so eine Anweisung mal gut gebrauchen

Irgendwie haben wir es dann doch bis zum Boarding geschafft. Und da die nächste Überraschung. Getränke darf man hier nämlich durch die Sicherheitskontrolle mitnehmen. Eigentlich wollten wir an der Sicherheitskontrolle unseren recht seltsam gruselig schmeckenden Eistee los werden, den’s zum Essen dazu gab. Allerdings weit und breit keine Mülleimer. Und dann sagte der nette Sicherheitsmann doch glatt wir könnten den mitnehmen, sei ja nur ein Inlandsflug. Na denn. Zur Sicherheit wurde er noch mal durch den Scanner geschoben und durchleuchtet. Die haben Humor. Leider waren wir so baff, dass wir glatt vergessen haben ein Foto davon zu schießen. Das war der Knaller.

Willkommen in Surabaya, oder „TAKSI!?!?!?!?“

Als wir mit 1,5 Stunden Verspätung in Surabaya aus dem Flughafen kommen, stürmen etwa 15 Männer Taxi-schreiend aus 20 Metern Entfernung auf uns zu. Ach wie hatte ich das die letzten Wochen vermisst. Oder auch nicht.

Nun gut, zumindest können wir uns Taxi fahren hier wieder leisten. Und man versucht mit uns zu kommunizieren selbst wenn man kein Englisch spricht. Von der Perfektion zurück ins Chaos. Von der japanischen Zurückhaltung ins hupende, überraschende Abenteuer. Der Kulturschock kam erwartet.
Willkommen zurück in Südoatasien!