Wie finanziere ich eine Weltreise? Plus 9 einfache Spartipps

Wie finanziert man eine Weltreise? Diese Frage wird uns oft gestellt. Verwunderte Gesichter. Neugierige Blicke. Manchmal ungläubig, manchmal kritisch. Und viele, viele Nachrichten über facebook, Instagram und Co. Also, hier die Antwort auf die meist gestellte Frage: Wie finanzieren wir eine Weltreise?

Ich will ehrlich sein, es ist kein großes Geheimnis. Ich habe weder im Lotto gewonnen, noch reich geheiratet oder geerbt. Wir betreiben auch kein florierendes Nebengeschäft (à la Pablo Escobar wie manche unserer Freunde vermuten) oder sonstige illegale Machenschaften. Im Gegenteil, es ist viel langweiliger als man denken würde.

Wir haben ganz einfach gespart. Nicht mehr und nicht weniger. Klingt eigentlich recht einfach. Und ist es mit ein bißchen Disziplin auch. Soviel vorweg: auch ich habe das Rad in Sachen Sparen nicht neu erfunden. Trotzdem verrate ich euch gerne meine Spartipps, wie man am schnellsten und besten das Geld für eine (Welt-)Reise zusammen bekommt.

Weg mit dem Geld

Als der Gedanke einer Weltreise nach und nach reifte, habe ich ein neues Konto eröffnet. Und dann haben Max und ich jeweils einen Dauerauftrag eingerichtet. Eine bestimmte Summe, die direkt nach Gehaltseingang vom Konto abgeht. Das Konto habe ich bei der DKB Bank eröffnet* und bin immer noch sehr zufrieden damit; das Konto ist kostenlos und man bekommt eine Debit-Kreditkarte dazu.

Spartipp 1: Dauerauftrag einrichten

Höhe Dauerauftrag = Gehalt – Fixkosten

Wir haben zusammengerechnet wie hoch unsere Fixkosten (Miete, Versicherungen, laufende Kosten, ect.) sind und haben diesen Betrag noch ein bißchen aufgestockt. Nur weil man spart, muss man ja nicht auf jeden Spaß verzichten. Für die Summe, die dann vom Gehalt übrig blieb, haben wir einen Dauerauftrag eingerichtet. Pünktlich mit Gehaltseingang wurde dieser Betrag direkt aufs Reisekonto gebucht.

So kommt jeden Monat ein ordentliches Sümmchen zusammen und wenn das Geld erst mal vom laufenden Girokonto „weg“ ist – also nicht mehr auf dem Konto liegt und damit nicht mehr verfügbar ist, dann vermisst man es auch nicht so leicht.

Was brauche ich wirklich?

Je näher die Reise rückte, desto zurückhaltender wurde ich beim Geld ausgeben. Aber nicht aus Zwang, sonder vielmehr weil ich gemerkt habe, dass ich so viele Dinge eigentlich gar nicht brauche. Wozu noch einen Pulli, den ich in ein paar Wochen ohnehin nicht mitnehmen kann? Eine Handtasche die erst mal ein Jahr im Schrank liegen wird?

Spartipp 2: Weniger shoppen

Fragt euch einfach ganz ehrlich: Brauch ich das wirklich?

Ich gebe zu, vor ein paar Jahren bin ich echt gerne shoppen gegangen. Doch irgendwann habe ich mich gefragt: Was soll der ganzen Kram eigentlich? Wozu brauche ich noch zwei Shirts, noch drei Blusen oder noch ein Kleid? Mein Kleiderschrank platzte aus allen Nähten und ich merkte, dass mehr Klamotten mich auch nicht glücklicher machen.

Irgendwie hat man die Ich-habe-nichts-anzuziehen-Krise doch immer mal wieder. Aber Hand aufs Herz – meist ist das doch von der Laune abhängig und nicht von dem was im Schrank hängt… Schaut mal in euren Kleiderschrank und fragt euch was ihr davon in der letzten Woche getragen habt.

Also habe ich aussortiert. Klar, wenn man Klamotten im Netz verkauft, dann bekommt man nicht allzu viel dafür. Aber egal wie viel oder wenig es ist: Vinted, Mädchenflohmarkt oder EbayKleinanzeigen sind super zum verkaufen gut erhaltener Kleidung. Und es schafft Platz Zuhause.

Weltreise-Spartipps: weniger ShoppenAllzu viel Kleidung braucht man auf Weltreise ohnehin nicht

Stell dir einfach die Frage vor dem nächsten Kauf: Brauche ich das wirklich? Macht mich das glücklicher? Wenn ihr euch unsicher seid, schlaft eine Nacht drüber. Oder mehrere. Wenn ihr es dann immer noch wollt, gönnt es euch. Wenn man etwas braucht (oder gern möchte), ist das ja auch ok. Und die Freude im Nachhinein viel nachhaltiger.

Und apropos neue (oder teure) Klamotten auf Reisen mitnehmen: Lasst es! Auch Dinge, an denen ihr emotional hängt. Am Ende ist es eh hinüber. Das haben wir immer wieder gelernt. Zuhause merke ich kaum, dass Klamotten verschleißen, da man genug zum Abwechseln hat. Wenn man aber ein Jahr lang immer wieder die gleichen Teile trägt, sind die am Ende echt hinüber. Und in der Laundry wird auch nicht groß in Sachen bunt und weiß unterschieden! Aber hey, Grau ist auch praktisch…

Was man nicht alles so rumstehen hat

Da für uns feststand, dass wir unsere Wohnung untervermieten würden, haben wir auch da mal durchgeschaut. Und man mag ja nicht glauben, was man in so einer Wohnung alles findet was man nicht braucht – oder seit Ewigkeiten nicht mehr nutzt. Ein Schrank der seit dem Umzug nicht mehr so recht in die Wohnung passt, Bücher die man seit dem Studium nicht mehr angefasst hat, der zu kleine Balkontisch der seit Ewigkeiten auseinandergebaut im Keller steht…

Spartipp 3: Verkaufe ungenutzte Dinge

Man hat so viel Zeug – und so viel kann einfach weg. Von Klamotten bis zu Möbeln, man findet immer was. Ebay, EbayKleinanzeigen, Vinted, Mädchenflohmarkt und Co. sind ab jetzt deine besten Freunde!

Also haben wir ziemlich viel auf dem Flohmarkt, EbayKleinanzeigen und sonstigen Portalen verkauft. Oder einfach verschenkt. Auch weil wir ein bißchen mehr Platz haben wollten und der Stauraum begrenzt war. Und auch hier kam ein ganz schönes Sümmchen zusammen. Also ab damit auf’s Reisekonto.

Geburtsgags- und Weihnachtsgeld

Auch hier könnt ihr fleißig sparen. Ich habe beispielsweise schon immer mein Geburtstagsgeld an einem sicheren Ort gespart – um mir mal irgendwann was schönes davon zu kaufen. So richtig losgezogen bin ich aber nie damit – wenn ich mir etwas gekauft habe, habe ich das meist direkt mit der EC-Karte gezahlt, vom Gehalt also. Max nannte es stets lächelnd „horten“. Nunja, als ich mein Versteck vor der Reise ausgeleert habe, hatte sich ein ordentliches Sümmchen angespart (Hamster horten schließlich auch vor dem Winterschlaf und zehren dann davon).

Spartipp 4: Geburtstags- & Weihnachtsgeld sparen

Wenn es nicht sofort auf Weltreise geht, kann man so ein hübsches Sümmchen sparen. Von der Omi oder den Eltern bekommt man ja doch immer mal ein wenig Geld zu besonderen Anlässen.

Mit diesem Umschlag bin ich dann tatsächlich vor der Reise losgezogen, um mir mal was schönes zu kaufen – nämlich eine neue Kamera*. Die uns nun auch auf der Reise begleitet. Der Rest ist auf’s Reisekonto gewandert.

Wer den Penny nicht ehrt…

Ehrlich gesagt fand ich diesen Spruch immer ziemlich bescheuert. Aber heute weiß ich, es ist was dran! Max hatte stets die Angewohnheit sein Kupfergeld aus den Hosentaschen überall in der Wohnung zu verteilen, je nachdem wo er seine Taschen gerade ausgeleert hat. Weil mich das ziemlich genervt hat, habe ich irgendwann angefangen alles herumliegende in eine Spardose zu werfen. So war’s zumindest aufgeräumt – und mein werter Mann schien das Geld nicht zu vermissen. Die Münzen auf die Bank zu schleppen war zwar echt anstrengend (weißt du was eine Tüte Kleingeld wiegt?!?) aber ziemlich lohnenswert. Auch Kleinvieh macht Mist.

Spartipp 5: Kleingeld aussortieren

Wenn man jeden Abend einfach sein Klimpergeld aus den Taschen in eine Spardose steckt spart man eine Menge Geld.

Ach so, hier ein Hinweis an alle Einbrecher: nein, in unserer Wohnung ist nichts mehr zu holen, alles auf die Bank gebracht. Und ja, sogar die Spardosen sind geplündert.

Spartipps: laufende Kosten überprüfen

Und dann kann man natürlich noch mal bei den laufenden Kosten schauen. Das ist meist mehr als man denkt. Was braucht man wirklich davon? Und was kann man getrost kündigen?

  • Zeitschriften-Abo? (Hatte ich schon seit Jahren nicht mehr, kann man auch online über die Bibliothek lesen).
  • Mitgliedschaft im Fitness-Studio? (Lieber zuhause oder draußen trainieren – ist eh gesünder und härtet vor allem im Winter ab).
  • Auto? (Spätestens wenn ihr länger auf Reisen geht, solltet ihr das abmelden).
  • Versicherungen? (Hier solltet ihr genau überlegen, aber häufig decken einzelne Versicherungen auch andere Dinge ab; lebt man bspw. zusammen in einer Wohnung kann man sich eine Haftpflichtversicherung teilen).
  • Handyvertrag? (Muss der wirklich so teuer sein oder lohnt sich vielleicht ein Wechsel oder ein Downgrade?)
  • Netflix oder Amazon-Prime? (Hat man beim Reisen eh keine Zeit dafür; oder kein Internet).

Spartipp 6: Verträge checken

Wenn man erstmal anfängt zu überlegen wie viele Verträge man hat, dann wird einem schnell unheimlich. Vieles kann einfach gekündigt werden. Doch Vorsicht, bei Versicherungen und Co. sollte man zweimal überlegen was man braucht und was weg kann. Eine gute Auslandskrankenversicherung solltet ihr für die Weltreise unbedingt haben!

Essen gehen? Party machen?

Natürlich lässt sich auch jede Menge Geld für’s Ausgehen und Party machen sparen. Wir haben es uns nach wie vor mal gegönnt, auswärts Essen zu gehen (in Berlin kann man sich das ja noch leisten). Aber eben nicht mehr so häufig wir früher. Ebenso macht es genauso viel Spaß mit den Freunden zuhause Cocktails zu trinken statt in der Bar um die Ecke – und günstiger ist’s auch noch.

Richtig für die Weltreise sparen kann man beim Mittagessen: statt jeden Tag in der Kantine zu essen, habe ich mir mein Mittagessen von zuhause mitgebracht.

Das lag sicherlich auch daran, dass ich die Kantinen und Mittagstisch-Angebote rund ums Büro nur so semi lecker fand. Aber es kam mir zugute. Es erfordert zwar ein klein wenig mehr Aufwand zuhause, aber das Essen schmeckt einfach besser, man weiß was drin ist und es ist günstiger. Freunde von mir haben jeden Tag rund 7 Euro für’s Mittagessen ausgegeben. Das sind 35 Euro in der Woche – oder 140 Euro im Monat – oder 1680 Euro im Jahr! Nur mal so als Beispiel.

Spartipp 7: Essen mitnehmen & Freunde einladen

Es muss nicht immer das Restaurant sein. Und wenn man mit Freunden was trinken gehen will, kann man das auch günstiger zuhause machen. Mittagstisch und Kantine durch Vorkochen und Mitgebrachtes ersetzen – so ist die Mittagspause nicht nur günstiger, sondern auch gesünder.

Und klar, manchmal habe ich mir auch einfach was gekauft. Hin und wieder ist die Kantine ja einfach Socializing.

Mach dir die Bibliothek zum Freund

Was ich als Bücherwurm total unterschätze habe: Wie viel Geld man für Bücher ausgibt. Indem ich einfach keine Bücher mehr gekauft habe, konnte ich für die Finanzierung der Weltreise einiges an Geld zur Seite legen. Stattdessen habe ich mir einen Bibliotheksausweis geholt. Hatte ich glaube ich das letzte Mal in der ersten Klasse.

Das tolle an Bibliotheken: in Berlin (und sicher auch überall sonst) kann man sich viele Bücher und Reiseführer auch online ausleihen! Ihr könnt euch also von überall auf der Welt Bücher nachladen.

Spartipp 8: Bibliothek nutzen

Die öffentlichen Bibliotheken in Deutschland sind oftmals viel besser als man denkt. Da bekommt man neben klassischen Büchern auch jede Menge für unterwegs, wie Reiseführer, E-Books & Zeitschriften! In Berlin kostet der Bibliotheksausweis nur etwa 10 Euro – dafür könnt ihr dann ein ganzes Jahr lang Bücher lesen.

Und da ich zwecks Reise ohnehin auf Kindle und Bluefire-Reader (kostenlose App zum Lesen auf dem Handy) umgestiegen bin, ist es die perfekte Variante! Selbst Reiseführer kann man so mitnehmen. Anfangs viel mir der Umstieg auf die papierlose Leseversion nicht einfach, aber in Sachen Gewicht ist der Kindle* einfach unschlagbar!

Spartipp: oeffentliche Bibliothek

Vater Staat gibt Geld zurück

Und zu guter Letzt: macht eure Steuererklärung! Auch wenn es lästig ist und ich es immer bis zum allerletzten Tag vor mir herschiebe – es lohnt sich! Und wenn es eine Rückzahlung gibt, dann wandert die natürlich auch direkt auf’s Reisekonto.

Unsere Steuererklärung haben wir vor der Weltreise immer mit der Wiso Steuerprogramm* erstellt. Habt ihr einen Job in Festanstellung ist das kinderleicht und das Programm zeigt euch sogar auf, wo man noch Steuern sparen kann. Achtet beim Kauf darauf, ob ihr sie für Mac oder Windows braucht. Für uns war die Software stets die beste Investition des Jahres.

Spartipp 9: Steuererklärung machen

Hier gibt es oftmals dicke Rückzahlungen vom Staat. Für uns hat es sich noch immer gelohnt.

Sparen ist kein Hexenwerk

Ich hoffe, dass ich euch mit meinen Spartipps ein wenig Inspiration geben und zeigen konnte, dass Sparen kein großes Hexenwerk ist. Und auch wenn es erst mal nach Aufwand klingt, lasst euch nicht abschrecken. Es ist nicht keine allzu große Herausforderung – und wenn, dann denkt einfach an den hübschen Strand oder was auch immer. Es lohnt sich allemal.

schoenster Strand der WeltLegt euch ein Ziel fest, für was ihr sparen wollt!

Egal ob ihr mit einer Weltreise liebäugelt oder nur ein paar Wochen reisen wollt, legt euch ein Reisekonto* zu und fangt an zu sparen. Nicht morgen, sondern gleich. Jetzt!

Hab ich etwas vergessen oder hast du noch weitere Spartipps für uns? Lass es mich in den Kommentaren wissen, ich freue mich über deine Tipps!

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Ihr plant eine Weltreise oder Langzeitreise? Hier findet ihr alle Tipps & To-Do’s: unsere Weltreise-Checkliste!

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