Lost Places haben eine unheimliche Anziehungskraft auf mich. Ich kann nicht anders, ich muss diese Orte einfach entdecken. Was mich derart anzieht? Ich kann es nicht genau sagen, es ist dieser Charme längst vergangener Zeiten, die Geschichte, die sich dahinter verbirgt, der Verfall, der dennoch die Schönheit nie vergessen lässt. So auch Bali Geisterpalast.

Auf Bali gibt es einen ganz besonderen Ort. Ein 1 Million-Dollar Luxushotel, das Ende der 90er Jahre gebaut, doch nie eröffnet wurde. Nahezu einzugsfertig, mit Möbeln, Glühbirnen und Tanzsaal und doch unvollendet. Es ranken sich zahlreiche Gerüchte um das verlassene Luxushotel. Die einen sagen, nie ein Gast habe dort übernachtet, andere behaupten, die ersten Gäste hätten den Luxus bereits genossen, die Bauarbeiter seien jedoch irgendwann weggelaufen und so sei das Hotel nie ganz fertig gebaut worden. Der Besitzer soll sich verspekuliert haben, pleite gegangen sein, sich nach Malaysia abgesetzt haben oder gar im Knast sein. Gerüchteweise soll sogar der Sohn eines früheren Präsidenten in die Spekulationsgeschäfte involviert gewesen sein. Vermutlich wird es nie jemand erfahren. Fest steht, der Geisterpalast modert weiter vor sich hin – unfähig fertig gestellt oder abgerissen zu werden.

Die Geister die ich fand

Der Ort ist magisch, gruselig, wunderschön und faszinierend. So beeindruckend, dass wir schon zwei Mal dort waren. Was mich am Taman Rekreasi Hotel & Resort Bedugul so sehr fasziniert? Schaut doch selbst.

Die Aussicht ist nach wie vor spektakulär

Absperrband in der Eingangshalle, denn die Glaskuppel bröckelt

Der Marmorboden erzählt noch von glamouröseren Zeiten.

Verfallender Protz an der Hotellobby

Kritzeleien auf der Theke – immer wieder verirren sich Menschen zu diesem Lost Place

Ganz allein ist man im verlassenen Hotel nie! Manchmal trifft man Touristen, einheimische Kids oder Wächter; manchmal auch einen Geist. Spätestens als uns ein Schwarm Fledermäuse im stockdunklen Gang entgegenkam, sind wir überzeugt, dass es im Lost Hotel spukt.

Im Untergeschoss könnte man fast meinen es spukt.

Der verwunschene Garten

Der Garten ist wunderschön und lässt erahnen wie herrlich diese Anlage hätte sein können. Mittlerweile erobert sich die Natur ihr Terrain zurück. Die Treppen, Säulen und Statuen verschwinden unter dichten Blättern. Und hier heißt es vorsichtig sein, denn die Teiche sind mittlerweile dunkle, stinkende Tümpel, mit Unkraut überwuchtert. Also immer schön die Augen offen halten, wo man hintritt.

Könnte auch ein Szenenbild aus dem Geheimen Garten sein.

In der Abenddäummerung ist die Stimmung selbst im Garten ein wenig unheimlich.

Die Sonnenterrasse verspricht spektakuläre Aussicht.

Die Treppe zum oberen Garten wirkt wie das Tor zu einer anderen Welt.

Die Natur erobert sich ihr Reich zurück.

Ready for Checkin

Manche Zimmer im Geisterhotel waren tatsächlich komplett fertig, von der Lampe bis zum Badezimmer war alles da. Die Einrichtung ist mittlerweile verschwunden oder zerstört, vermutlich hat man mitgenommen was tragbar war. Hier und da stehen noch ein paar überdimensional große Vasen oder Tische. Der Ausblick aus dem Zimmern im Obergeschoss ist jedenfalls spektakulär und auf die riesigen Terrassen möchte man sich am liebsten eine Sonnenliege stellen.

Selbst die Badezimmer waren schon fertig…

Zur Toilette möchte man allerdings nicht mehr…

… und auch die Waschbecken sind kaum mehr als solche erkennbar.

Das Hotel liegt in den Bergen von Bali, einem mystischen Ort. Denn oft ist es dort neblig und diesig, was der Gegend und vor allem dem Geisterhotel seinen ganz eigenen Flair gibt.

Selbst die Elektronik war fertig. Heute sind die Steckdosen geklaut, ebenso die Kabel und Schalter in den Stromkästen.

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