Was mache ich während einer Weltreise mit meiner Wohnung?
Wenn man auf Weltreise gehen will und in einer eigenen Wohnung lebt, dann muss man wohl oder übel eine Lösung finden, was mit der Wohnung in der Zeit der Abwesenheit geschehen soll. Im Grunde gibt es drei Möglichkeiten: aufgeben, untervermieten oder weiterzahlen und leer stehen lassen.
Für uns gab’s nur eine Möglichkeit: Untervermieten
Ganz ehrlich, wenn man es sich leisten kann, ist es sicherlich super, seine Wohnung einfach leer stehen zu lassen. Aber wer kann das schon so einfach. Bei uns hätte die Wohnung in Berlin ein riesiges Loch in unsere monatliche Reisekasse gerissen – und das wollten wir natürlich nicht. Die Wohnung für unsere Weltreise aufzugeben war ebenso wenig eine Option. Schließlich wollen wir ja irgendwann auch zurückkommen. Und wer den Wohnungsmarkt gerade kennt, der weiß, dass eine neue Wohnung zu suchen alles nur kein Spaß ist. Wollten wir uns nicht antun. Also blieb nur die Option, einen Untermieter zu finden.
Wenn man, wie wir, selbst zur Miete wohnt, braucht man hierfür das Einverständnis des Vermieters oder der Hausverwaltung. Bei uns war dies zum Glück kein Problem. Wir haben mit unserem Untermieter einen Zwischenmietvertrag abgeschlossen und sämtliche wichtige Dinge darin festgehalten.
Was muss ich vorher klären und was mache ich mit meinen Verträgen?
Wie schon gesagt, muss man sich zunächst mal die Zusage (wenn möglich schriftlich) des Vermieters oder der Hausverwaltung holen. Ohne die geht nämlich gar nichts. Hat man diese Zusage, kann man die nächsten Überlegungen anstellen. Da wäre beispielsweise zu klären, ob man den Strom-, Gas und Internetvertrag einfach weiterlaufen lässt und die Kosten vom Zwischenmieter übernommen werden oder ob man sich die Mühe macht alle Verträge zu kündigen und den Untermieter alles neu abschließen lässt. Beides hat sein Für und Wider.
Wenn man seine Verträge einfach behält, dann hat man zumindest im ersten Schritt natürlich weniger Arbeit. Man muss nicht alles kündigen und irgendwann wieder neu abschließen. Bei Variante zwei wird es schon etwas komplizierter. Zunächst einmal muss man herausfinden, ob man überhaupt ohne weiteres aus seinen Verträgen herauskommt. Manchmal ist das gar nicht so leicht. Beispielsweise beim Handy- und DSL-Vertrag muss in der Regel eine Abmeldung vorgelegt werden. Wer sich aber gar nicht abmelden will (bei der Stadt), der hat da schon mal ein Problemchen.
Wir haben uns jedenfalls dazu entschlossen die Verträge alle auf unsere Namen weiter laufen zu lassen und die Kosten auf den Untermieter (fair – 1zu1) umzulegen. Für uns war das die einfachste Variante, für unseren Untermieter ebenso. Das muss aber jeder selbst wissen wie es einem am liebsten ist.
Worauf kommt es sonst noch an?
Klar, das Gefühl muss stimmen. Man übergibt ja nicht einfach jedem seine Wohnung. Speziell dann nicht, wenn man sie komplett möbliert vermietet. So haben wir es gemacht. Wir haben nur unsere wirklich privaten Dinge zu unseren Familien gebracht und den ganzen Rest in der Wohnung gelassen. Da muss man eine ganze Menge Vertrauen aufbringen. Aber wenn man dann einmal weg ist, denkt man eigentlich nicht mehr darüber nach was man zurückgelassen hat. Wie der Kölner so schön sagt: Et hätt noch immer joot jejange!
Trotz allem Vertrauen ist es natürlich ratsam eine Kaution mit dem Untermieter zu vereinbaren. Diese sollte unbedingt im Mietvertrag festgehalten werden und wenn möglich, auf ein spezielles Mietkautionskoto überwiesen werden. Bei der DKB kann man das als Kunde sehr easy und kostenlos anlegen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte vom Untermieter zusätzlich eine Haftpflichtversicherung fordern. Auch eine Hausratversicherung kann – je nach Wert des Inventars – sinnvoll sein. Manche Versicherungen akzeptieren auch einen Untermieter – so muss der dann nicht eine eigene abschließen.
Worauf sollte ich beim Untermietvertrag achten?
Zunächst: Wir sind weder Profis, noch Anwälte. Darum hier nur kurz wie wir es gemacht haben – ohne Garantie auf Vollständigkeit oder Korrektheit. Wir haben uns auf den üblichen verdächtigen Mietportalen (jeder kennt sie) nach Musterverträgen umgeschaut. Auch beim Mieterschutzbund und Co kann man so was finden. Dann haben wir zwei Exemplare mit den Daten von Untermieter und uns versehen und jeweils einmal unterschreiben lassen.
Wenn ihr eure Strom, Gas, Internet und was sonst noch Verträge an den Untermieter weitergebt, dann listet klar auf, um welche Verträge es sich handelt und wie viel Geld das im Mietpreis ausmacht. Das schafft Transparenz. Auch solltet Ihr unbedingt eine Inventarliste erstellen und dem Untermietvertrag anhängen. Bei der Wohnungsübergabe geht man dann gemeinsam durch die Wohnung und lässt sich vom Untermieter unterschreiben, dass alle Dinge in der Liste auch wirklich bei Übergabe in der Wohnung waren. So kommt es nach eurer Rückkehr nicht zu ungewollten Überraschungen.
Und last but not least: Vergesst nicht die Befristung des Untermietvertrages. Klingt ganz schön banal – aber wenn man nicht genau in den Vertrag schreibt, bis wann man die Wohnung vermietet, dann kann das ganz schön doof enden.
Kontakte in der Umgebung
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp, der euch ganz schön viel Stress unterwegs bei eurer Weltreise ersparen kann. Gebt eurem Untermieter alle Kontakte der Hausverwaltung (sofern ihr eine habt) oder zum Vermieter. Wenn nämlich wirklich mal was in der Wohnung sein sollte (bspw ein Wasserschaden), dann ist fast garantiert, dass ihr in einer komplett anderen Zeitzone und ein denkbar schlechter Ansprechpartner seid. Wir haben für solche Notfälle (die es zum Glück noch nie gab) auch noch eine gute Freundin gebeten als Kontakt im Notfall zur Verfügung zu stehen – man weiß ja nie.
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