Wir sind in Kambodscha! Das 3. Land auf unserer Reise. 

Mit dem Bus ging’s für uns von Ho Chi Minh ins Königreich Kambodscha. Wieder Bus, wieder stundenlang sitzen, diesmal aber mit dem Unterschied, dass wir erstmals mit dem Bus eine Grenze passieren würden. Da wir uns einen Bus ausgesucht haben, der am letzten Tag unseres vietnamesischen Visa fährt – durfte nichts schiefgehen, sonst hätten wir ein Problem. Und wie sollte es anderes kommen, der Weg nach Phnom Penh wurde aufregender als gedacht.

I need a Dollar

Noch am Morgen vor Abreise haben wir extra Geld abgehoben und in US-Dollar gewechselt – der gängigen Währung in Kambodscha. Wir wussten, dass wir unsere Visa in Dollar (neue Scheine – ganz wichtig) bezahlen mussten. Als nach kurzer Fahrt dann der gute Mann im Bus vorbei kam um unsere Pässe und das Geld einzusammeln der große Schreck.

35$ will der gute Mann von uns pro Nase. 30$ kostet das Visum on arrival, die Busunternehmen sammeln jedoch 35$ ein. Die extra fünf Dollar sind für den Service – zugegeben: dafür klappt’s auch an der Grenze.

Zwar sind 35 USD nicht überragend viel Geld wenn es um Visa geht. Doch wird das zu einer ganz anderen Sache, wenn man wie wir (warum auch immer) irgendwie von 25$ ausgeht. Scheinbar waren die zwei Jahre alten Blogartikel und der Reiseführer wohl zu alt – die Preise haben uns sozusagen links überholt und wir haben es nicht gemerkt. Also erstmal schlucken und rechnen. Zum Glück bin ich ja immer ein Fan von Notgroschen und krame also noch weitere 20$ aus sämtlichen Taschenfächern zusammen. Auch Max findet noch ein paar eiserne Reserven und so überreichen wir dem Herrn stolz unsere zusammengekratzten 70 USD.

Ein Schreck kommt selten allein

Doch dann der zweite Schreck – er schaut die Scheine an, schüttelt den Kopf und sagt, dass das so nichts wird. Mist. Wir hatten vorher zwar gehört, dass man neue Scheine braucht, alte abgenutzte mit umgeknickten Ecken würde man an der Grenze nicht akzeptieren und nicht annehmen. Es würde penibel aufs Aussehen geachtet. Wie wir dann allerdings erfahren, geht es den Grenzbeamten nicht nur um umgeknickte Ecken, sondern (allen voran) um das Ausstellungsjahr der Scheine! Ganz klein auf dem Dollarschein steht das Jahr in dem er gedruckt wurde. Und dieses Jahr sollte tunlichst in diesem Jahrtausend sein.

In unseren zusammengekratzten 70USD haben wir noch einen 10USD-Schein von 1999 (allerdings in bestem Zustand). Gilt aber nicht, keine Chance, meint der Mann vom Busunternehmen. Wenn wir es in Dollar nicht stemmen können, dann sollen wir doch einfach in Dong zahlen – 850.000 (was etwa 37$ entspricht). Scherzkeks, wir reisen gerade aus und haben natürlich (recht erfolgreich) versucht so wenig Restgeld wie möglich mitzunehmen. Seltsamerweise kaufen die ihre eigene Währung nämlich gar nicht so gern zurück. 

Die Deutschen helfen einander

Letztendlich haben wir riesiges Glück und das nette deutsche Paar neben uns wechselt uns unseren alten Schein in einen neuen! Im Land selbst sind alte Scheine nämlich gar kein Problem. Gutes Karma heute. Das nächste Mal sind wir dann wieder nett zu anderen – alles gleicht sich irgendwann wieder aus.

An der Grenze geht dann alles relativ gemütlich vonstatten. Die Ausreise mit der Überprüfung der Visa ist in 20 Minuten sozusagen massenabgefertigt (dafür sorgt der Herr vom Busunternehmen – der dafür ja auch fürstlich bezahlt wurde). Nach einem kurzen Stopp in so etwas wie einer Duty Free Shopping Mall zwischen den Grenzen geht es zur Einreise auf kambodschanischer Seite. Hier scannt man unsere Fingerabdrücke von jedem einzelnen Finger (ja, beide Hände!) und schießt ein Foto von uns – Verbrechen sollten wir jetzt also besser nicht mehr verüben. Keine zwei Minuten später sind die Visa ausgestellt und wir dürfen passieren. Wir sind in Kambodscha!

Grenze von Kambodscha

Zurück in den Bus und nach sechs Stunden Fahrt kommen wir endlich in Phnom Penh an. Mit einer noch schlimmeren Erkältung als in Vietnam, aber es ist warm und trocken. Beim Aussteigen werden wir sofort von TukTuk-Fahrern umzingelt, die uns nicht ganz so subtil ihre Dienste aufdrängen. Nach kurzer Orientierung und Preis-Verhandelung nehmen wir das TukTuk zum Hotel – die wir übrigens mit dem wirklich allerletzten Dollar-Notgroschen bezahlt haben.

Welcome to Cambodia!