Nahezu jeder Tourveranstalter in Bukit Lawang bietet das gleiche Programm an, man kann sich zwischen einem Halbtages- oder Mehrtagestrek entscheiden. Viele buchen die Tour einfach im Guesthouse. Wir haben uns vorab ganz bewusst für eine Tour mit Bukit Lawang Jungle Trekking entschieden, weil sie versprechen, die Tiere nicht anzufüttern. (Nach unserem Elefanten-Desaster in Pinnawalla wollte ich ein solch negatives Erlebnis nicht wiederholen). Und wir waren mehr als zufrieden mit unserer Tour. Die Guides waren super lustig, hilfsbereit und liebenswert und haben sich wirklich rührend um uns gekümmert. Joni hat uns unglaublich viel erklärt – von den Orang Utans bis zum Kautschukbaum und anderen Pflanzen und Tieren. Das Essen war großartig (wären wir nicht so viel gelaufen, hätte ich glaub ich 2 Kilo zugenommen). Und mehr als einmal konnte ich beobachten, dass die Jungs herumliegenden Müll unauffällig aufgesammelt haben. Es sind diese Kleinigkeiten, die unser Dschungelerlebnis so besonders gemacht haben.

So nah kommt man Orang Utans sonst nicht

Man hat verstanden, dass der Dschungel das Kapital ist, das es zu schützen lohnt. Und das setzt sich auch im Restaurant fort. Die Strohhalme sind aus Metall und wieder verwendbar, Plastikflaschen werden gesammelt, gefüllt und sollen zukünftig als Baustoffe verwendet werden, Wasser kann man nachfüllen statt eine neue Flasche zu kaufen. Janine verrät mir, dass es oft nicht einfach ist, die Menschen zu sensibilisieren, aber sie bleibt hartnäckig und wie man an ihren Guides sieht, scheint sie ziemlich erfolgreich zu sein. Es ist ein guter Anfang.

Die 2-Tagestour mit Bukit Lawang Jungle Trekking – inkl. Übernachtung, Essen und Floating – kostet 90 Euro pro Person. Mit der Tour könnt ihr auch noch Gutes tun. 5% der Einnahmen fließen in soziale Projekte im Dorf. Wer noch ein bißchen mehr helfen möchte: die Schule freut sich immer über Stifte, Blöcke und was man sonst so zum Unterrichten braucht. Mehr  dazu findet ihr auf Pack for a Purpose.

Das müsst ihr zur Tour mitbringen:

  • Wasser (ich empfehle eine 1.5 Liter Flasche pro Person)
  • Mückenspray (am besten mit Deet! Auch wenn’s nicht gut für die Haut ist, das einzige was im Dschungel hilft!)
  • Badesachen
  • Wechselklamotten für nachts

Alles über Bukit Lawang

Bukit Lawang ist nicht besonders hübsch. Und doch wären wir länger geblieben (hätten wir nicht einen Weiterflug gehabt). Bukit Lawang hat diese entschleunigende Wirkung. Es ist ruhig und entspannt. Wenn man morgens beim Frühstück auf den Fluss blickt, während das Dorf um einen herum langsam aufwacht, der Dunst über den Fluss zieht und die Affen über die Dächer flitzen. Idylle pur.

Bukit Lawang

Bukit Lawang

Und der zweite Grund sind die Menschen. Die einfach unglaublich freundlich und fröhlich sind. Es herrscht kein Reichtum in Bukit Lawang, das Leben ist einfach. Und doch scheinen die Menschen wirklich glücklich zu sein. Jeder auf der Strasse grüßt, lächelt und plaudert ein paar Worte mit uns, die Kinder winken lachend. Am Abend hört man von überall Girtarrenklänge und Gesang. Man möchte einfach verweilen.

  • Essen in Bukit Lawang:

    Indah Restaurant & Guesthouse
    leckeres Essen zu fairen Preisen. Außerdem trifft man immer welche von den Guides. Jeden Montag gibt es ein Jungle-Quizz zu dem Einheimische wie auch Touristen kommen. Unbedingt hingehen, aber unterschätzt die Fragen nicht.

    Lawang Inn
    Nettes Restaurant im ruhigeren Teil von Bukit Lawang. Das Essen ist super lecker, probiert unbedingt das Curry.

  • Übernachten in Bukit Lawang:

    Indah Restaurant and Guesthouse
    Das Guesthouse wird von Dodis Eltern betrieben. Ihr könnt also passend zur Tour auch direkt im Familienbetrieb von Bukit Lawang Jungle Trekking wohnen. Wir hatten das irgendwie überlesen – würden aber sicher das nächste mal dort bleiben.

    Riverside Guesthouse
    Süßes Guesthouse am Ende des Dorfs, himmlisch ruhig gelegen (ca 15 Minuten Fußweg zum Dorfinneren). Von der Terrasse hat man beim Frühstück einen schönen Blick auf den Fluss. Das Guesthouse wird von einer französisch-indonesischen Familie betrieben und wir haben uns sehr wohl gefühlt.

    Kupu-Kupu Garden Guest House & Cafe
    Wenn es ein bißchen schicker sein darf. Ein schönes Guesthouse, das unglaublich idyllisch am Fluss liegt. Allerdings ist es ein ordentlicher Fußmarsch in den Ort.

  • So kommt man hin

    Bukit Lawang liegt etwa 100 Kilometer vom Internationalen Flughafen Medan entfernt. Wir waren überrascht wie modern der Flughafen und die nächste Umgebung ist. Je weiter man sich jedoch von der Hauptstadt entfernt, desto ursprünglicher wird das Land und vor allem die Straßen. Für die Anreise solltet ihr 2-3 Stunden Zeit einplanen, ganz gleich für welche Variante ihr euch entscheidet.

    Günstige Variante: mit dem Bus nach Bukit Lawang

    Vom Flughafen Medan mit dem Bus nach Binjai, für 40.000 Rupiah pro Person. Sowohl der Bus als auch der Preis sind am Flughafen gut ausgeschildert, die Straße nach Binjai ist relativ gut ausgebaut.

    In Binjai wartet man entweder an der Strasse auf einen (roten!) Minivan nach Bukit Lawang oder fährt mit den kleineren gelben Vans zur Minibusstation und von dort nach Bukit Lawang. Funktioniert beides. Man kann sich natürlich auch mit einem überteuerten TukTuk hinbringen lassen. Die Fahrt von Binjai nach Bukit Lawang kostet mittlerweile 20.000 IDR pP (je nach Busfahrer, möglicherweise auch 30.000 IDR, auf gar keinen Fall aber 50. oder 100.000 Rupiah! In diesem Fall wartet man einfach auf den nächsten Bus). So zahlt ihr für dir komplette Strecke nur 60.000 IDR (~3,50€) pro Person!

    Teure Variante: mit dem Auto nach Bukit Lawang

    Über die meisten Hotels und Guesthouses kann man einen Transport buchen. In diesem Fall werdet ihr direkt am Flughafen abgeholt – die komfortabelste und stressfreiste Variante. Kosten ca. 650.000 Rupiah pro Wagen (ca. 39€).
    Alternativ könnt ihr auch mit den Taxifahrern vor dem Flughafen verhandeln, meist kostet ein Wagen dort rund 400.000 IDR (ca. 24€).