Ein Kurzurlaub am See oder doch lieber wandern? Am Achensee muss man sich da nicht entscheiden, denn dort lässt sich Seeliebe perfekt mit Bergliebe verbinden. Baden, Boot fahren, Radeln oder Wandertouren – und das auf kürzesten Wegen; man braucht noch nicht mal ein Auto um all das zu erkunden.
Der Achensee in Österreich stand schon lange auf meiner Bucketlist. Und von München aus ist es die perfekte Destination für einen Wochenendtrip. In nur 1,5 Stunden waren wir mit unserem Mietwagen* angekommen, ein Grund mehr der für ein verlängertes Wochenende in Tirol spricht. Untergekommen sind wir in Pertisau, einem der vier Orte direkt am Achensee. Der große Vorteil: es gibt sowohl eine Schiffsanlagestelle als auch die Gondel direkt auf den Berg (zum schönsten Aussichtspunkt!) und der Ort grenzt an das Karwendel-Naturschutzgebiet. Außerdem gemütliche Unterkünfte und extrem gutes Essen!
Was wir alles unternommen haben? Meine Achensee Tipps und Highlights für den perfekten Wochenendtrip. Und welches Restaurant ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet!
Blick auf Pertisau am Achensee
Tag 1: Seeliebe
An unserem ersten Tag am Achensee steht alles unter dem Motto See. Natürlich mussten wir erst mal den Achensee selbst erkunden, der schon ein Highlight für sich ist: Blau türkis-grün schimmernd erstreckt er sich zwischen den Karsteinfelsen, das Wasser ist glasklar und erfrischend kühl.
Schiff Ahoi
Am einfachsten und bequemsten lässt sich der größte See Tirols mit dem Schiff erkunden. Also haben wir es uns auf dem Deck gemütlich gemacht und sind erst einmal rund um den See geschippert.
Die MS Innsbruck und die MS Tirol fahren den Achensee hoch und runter. Mit dem Hop-on/ Hop-Off Tagesticket könnt ihr beliebig oft ein- und aussteigen und so viel fahren wie ihr wollt. Das haben wir tatsächlich auch genutzt…
Zu Fuß um den See
… Denn nach unserer Schiffsrunde haben wir beschlossen, die Gegend zu Fuß zu erkunden. Von Pertisau führt ein wirklich schöner Wanderweg direkt am See entlang zur Gaisalm und wer mag, weiter zum nördlichen Seeufer nach Achenkirch. Für den Weg zur Geisalm braucht ihr etwa 1 bis 1,5 Stunden. Ich fand die Wanderung sehr entspannt, es geht moderat geradeaus, hier und da ist der Weg ein wenig schmal. Auch wenn es eine sehr gemütliche Wanderung ist, solltet ihr feste Schuhe tragen (zumindest Sportschuhe), denn hier und da geht es über Schotterhalden, Steine und Waldwege.
Auf dem Weg habt ihr wunderbare Ausblicke direkt auf den See. Vergesst bei schönem Wetter die Badesachen nicht, es bietet sich wirklich an, mal kurz ins kühle Nass zu hüpfen. An der Geisalm sind wir dann für ein spätes Mittagessen eingekehrt, die Hütte kann man übrigens nur zu Fuß oder per Schiff erreichen. Aufgrund des wunderschönen Wetters war entsprechend viel los; es lohnt sich auch, Brotzeit einzupacken und auf dem Weg am See zu genießen. Eigentlich wollten wir noch weiter nach Achenkirch wandern, allerdings hingen ein paar dicke Wolken tief über dem See, weshalb wir uns kurzerhand entschlossen haben, bequem und trocken mit dem Schiff zurückzufahren.
Noch mehr See-Tipps gefällig? An Tag 3 haben wir noch mehr Zeit auf und im Wasser verbracht.
Radeln am Achensee
Wer mag, kann auch ausgedehnte Radtouren am Achensee unternehmen. An zig Verleihstationen könnt ihr euch Mountainbikes und E-Bikes ausleihen. Von gemütlichen Touren rund um den See bis zu actionreichen Mountainbike-Trail findet ihr alles. Das haben wir dieses Mal aber ausgelassen, da ich erst vor kurzem zum Biken in den Kitzbüheler Alpen war. Spaß macht das auf alle Fälle!
Achensee Schlechtwetter-Tipp: Wellness & Steinöl
Den Spätnachmittag haben wir dann ganz gemütlich in der Sauna verbracht – zwischen wohliger Hitze und relaxen auf der Sonnenterrasse. Natürlich mit Blick auf die Berge. Erholsamer kann man einen Tag kaum ausklingen lassen.
Schlechtes Wetter am Achensee und ihr wollt nicht nur beim Wellness entspannen? Dann ab ins Tiroler Steinöl Museum, genau genommen in den Vitalberg. Das Gebäude könnt ihr in Pertisau kaum übersehen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird in der Gegend um Pertisau das bekannte Tiroler Steinöl gewonnen – dabei wird Schieferstein abgebaut, verbrannt und daraus das schwarze Öl gewonnen. Ziemlich abgefahren und auf alle Fälle habe ich wieder was gelernt, bislang war mir nicht klar, dass man aus Steinen Öl gewinnen kann.
Das Öl wird dann zu verschiedensten, natürlichen Cremes und Pflegeprodukten weiterverarbeitet und ist neben dem Achensee das Aushängeschild in der Region. Im Vitalberg in Pertisau, der im Inneren einem alten Bergwerk nachgebaut ist, könnt ihr alles über den Entstehungsprozess erfahren.
Tag 2: ab auf den Berg
Ich kann mich ja nie entscheiden, ob ich wandern in den Bergen mit einer tollen Aussicht oder am See abhängen besser finde. Am Achensee kann man das zum Glück ganz einfach verbinden. Und hier habt ihr beim Wandern in den Bergen gleich dazu den Blick auf den See. Also haben wir an Tag 2 unsere Wanderschuhe* geschnürt, den Rucksack gepackt und sind gen Bergspitze losgezogen. Genaugenommen auf den Bärenkopf, denn von dort hat man die wohl schönste Aussicht auf den Achensee.
Blick vom Bärenkopf auf den Achensee
Um die Wanderung ein bisschen abzukürzen sind wir erst mal ganz gemütlich mit der Karwendel-Bergbahn die erste Etappe auf den Zwölferkopf hoch gefahren. Auf 1500 Metern ging dann die Tour los. Bergab, Bergauf, immer Richtung Bärenkopf. Zu Anfang ist der Weg noch ordentlich breit und die Steigung gemächlich gemütlich. Hinter der Bärenbadalm geht es dann aber ordentlich bergauf!
Der Weg ist ein schmaler Pfad, teils glitschig, teils steinig. Ihr solltet auf alle Fälle gutes Schuhwerk tragen! Hier und da muss man auch mal ein wenig kraxeln, ihr solltet trittsicher sein und keine Höhenangst haben. Gegen Ende gibt es ein kleines Kletterstück, an dem ihr euch an einem Seil festhalten könnt – das fand ich aber ehrlich gesagt das wenig anstrengendste auf der Route! Viel heimtückischer waren die glitschig-rutschigen Steine im Waldstück und das Kiesel-Geröll-Gemisch weiter oben am Hang.
Auf dem Weg habt ihr immer wieder beeindruckende Aussichten auf den Achensee oder das Rofangebirge. Zugegeben, der Aufstieg ist teils ganz schön anstrengend, aber total machbar. Und spätestens wenn ihr oben ankommt, ist jede Mühe vergessen. Wenn unter euch der Achensee tiefblau und türkis-grün glitzert und auf der anderen Seite die Gipfel des Rofangebirges glitzern, gibt es kaum eine schönere Belohnung!
Die schönste Aussicht auf den Achensee
Geheimtipp Achensee-Ausblick: Den besten Ausblick auf den See habt ihr übrigens, wenn ihr hinter dem Gipfelkreuz den kleinen Pfad nach unten geht – schöner kann man den Achensee nicht bewundern.
Nehmt euch unbedingt genug zu Trinken mit und was zu snacken. Wir haben für den Aufstieg zum Aussichtspunkt ca. 2 Stunden gebraucht – zugegeben, mit einigen Fotopausen. 1,5 Stunden solltet ihr zum Gipfel auf 1901m aber schon einrechnen. Bei schönem Wetter lohnt sich eine Pause oben, kurz vor dem Gipfelkreuz, die Wiese ist wunderbar windgeschützt. Runter zur Bärenbadalm haben wir dann nur ca. 1:15 Stunden gebraucht. Wir sind denselben Weg wieder zurückgewandert (Route 9), ihr könnt aber auch den Rundweg über den Weißenbachsattel zurück zur Bärenbadalm nehmen, der soll weniger steil, darüber aber weiter sein.
Ausblick vom Bärenkopf ins Tal
Zur Belohnung haben wir uns noch ein spätes Mittagessen mit Kapressknödelsuppe und Kaiserschmarrn auf der Bärenbadalm im Sonnenschein gegönnt. Das hat man nach der Tour definitiv verdient. Die Alm ist wirklich süß und die Mitarbeiter waren super nett, ganz klare Einkehr-Empfehlung und in Sachen Preis-Leistung noch ein echter Geheimtipp am Achensee.
Wer das volle Programm will, kann in rund 2 Stunden bis nach Pertisau runter wandern; oder am Morgen auch hoch. Wir haben uns für die gemütlichere Variante entschieden und die vorletzte Gondel ins Tal genommen. Seilbahn-Fahren macht schließlich auch Spaß und die Aussicht lohnt sich immer.
Tag 3: See & Berg
Zum Abschluss haben wir uns noch mal das Beste von beidem gegönnt. Mein persönliches Highlight: mit dem eigenen Boot über den Achensee. Ach was ist das schön. Wir haben uns ein kleines E-Boot gemietet und sind total entspannt über den See geschippert. Dank Elektroantrieb mit wirklich gutem Gewissen. Ihr könnt anhalten wo immer ihr wollt und gemütlicher kann man einen Vormittag kaum verbringen.
Für die Motivierten unter euch: es gibt auch Ruderboote, Tretboote und Kanus mit denen man den See erkunden kann. Da steht dann auch einem kleinen Landgang an der Badestelle nichts im Wege.
Badetipp: Rund um den Achensee findet ihr jede Menge Badestellen, manche einsam, manche gut besucht. Wollt ihr an einer der Badestellen reinspringen – am Morgen habt ihr mehr Sonne auf der Westseite des Sees, am späten Nachmittag sucht euch lieber einen Badeplatz auf der Ostseite. Wasserschuhe schaden nicht, die Kieselsteinchen können echt fies sein.
Ab auf die Rofanhöhe
Nach unserer kleinen Bootstour haben wir dann noch einen Abstecher nach Maurach gemacht und sind mit der Rofan Seilbahn auf den Gipfel gefahren. Von der Bergstation auf 1840 Metern habt ihr einen spektakulären Ausblick auf den Achensee – genau auf die andere Seite, Richtung Karwendel.
Außerdem ist die Bergstation Ausgangsort für zahlreiche Wanderungen. Da wir aber nicht allzu spät zurück fahren wollten, sind wir nur ein wenig herum spaziert. Das nächste Mal müssen wir definitiv mehr Zeit einplanen, denn es ist ein wirklich wunderschöner Ort.
Außerdem gibt’s dort unglaublich zutrauliche Kühe. Max hatte den größten Spaß mit einer Kuh, die sich ein wenig in ihn verliebt hat; sie wollte ihn gar nicht mehr gehen lassen.
An der Rofan Bergstation trifft man vor allem viele Familien, da zwischen den drei Hütten ein großer Spielplatz ist und man bequem mit der Gondel hoch und runter fahren kann. Ein ganz klein wenig hat mich die Bergplattform an einen Freizeitpark erinnert. Von der Sonnenterrasse der Erfurter Hütte habt ihr noch mal einen wunderschönen Ausblick auf den Achensee und den Bärenkopf.
Das nächste Mal will ich auf alle Fälle zur Aussichtsplattform wandern und über die Dalfazalm zum Wasserfall. Aber man braucht ja noch Ziele für den nächsten Besuch am Achensee!
Praktische Tipps rund um den Achensee
Hoteltipp Pertisau
Wir haben im Hotel Alpenrose* übernachtet, ein Familienbetrieb mit großer Tradition und ganz netten Mitarbeitern. Das 3-Sterne Hotel bietet alles für ein entspanntes Aktiv-Wochenende und das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich fair. Wir haben uns super wohl gefühlt. Der Saunabereich ist klein aber sehr fein und nagelneu. Pertisau fanden wir als Ausgangsort sehr praktisch, da wir fast alle Ziele zu Fuß erreichen konnten.
4 Sterne Hotel am Achensee
Ihr seid auf der Suche nach einem 4 Sterne Hotel am Achensee? Dann kann ich euch diese Hotels empfehlen:
- Das Rieser* tolles 4* Hotel in Pertisau mit wundervollem Garten, Schwimmteich und Pool.
- Das AHT* Alpines Lifestylehotel in Pertisau mit eigener Kletterwand.
- Naturhotel Alpenblick* 4 Sterne Hotel in Maurach mit großem Wellnessbereich und Seeblick vom Infinity Pool.
- Vier Jahreszeiten* Wellnessresort in Maurach mit Pools und Sauna mit Panorama-Bergblick.
Auf den ersten Blick wirkt die Pension recht unscheinbar, doch das Restaurant ist ein echter Geheimtipp am Achensee! Das Essen hat uns einfach nur ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Das Restaurant ist vor allem für Steaks bekannt und die sind wirklich eine Offenbarung! Aber keine Angst, es gibt auch genügend vegetarische Auswahl! Mein Veggie-Highlight war die gesmokte Pfifferlingsuppe zur Vorspeise. Hätte ich gewusst, was passiert, hätte es auch ein Foto vom Fusion-Dampf beim Öffnen des Deckels gegeben.
Beim Anblick der Nachspeise am Nachbartisch war ich wirklich etwas neidisch, aber ich konnte keinen einzigen Happen mehr essen. Ihr solltet unbedingt einen Tisch reservieren, wir hatten echt Glück, spontan noch einen Platz zu bekommen.
Restaurant Alpenrose*Das à la carte Menü können wir euch wirklich nur ans Herz legen. Der Koch ist super kreativ und das Geschmackserlebnis war die pure Überraschung. Max Highlight: Tatar mit Tabasco, Früchten und Wasabi-Eis – mehr Wow geht kaum! Die Burger sind riesig und der Fisch zergeht auf der Zunge. Ihr könnt auch als Nicht-Hotelgäste im Restaurant essen gehen, solltet dann aber unbedingt reservieren.
Von euren Hotel am Achensee bekommt ihr bei Anreise die AchenseeCard – eine kostenlose Gästekarte mit der ihr die Regiobusse nutzen könnt sowie das geführte Wanderprogramm und Kinderprogramm. Ebenso gibt es Rabatt auf zahlreiche Unternehmungen wie die Bergbahn.
Wir können euch außerdem die Achensee Erlebniskarte empfehlen. Mit 68 Euro ist die zwar erst mal nicht ganz günstig, aber ihr könnt damit so oft ihr wollt die Bergbahnen nutzen (Kawendel-Bergbahn und Rofanseilbahn), mit den Schiffen über den Achensee schippern und jede Menge Museen besuchen. Die Karte ist an 7 aufeinander folgenden Tagen gültig und lohnt sich schon wenn ihr beide Seilbahnen und das Schiff nutzt.
Hast du weitere Fragen zum Achensee oder was haben wir dieses mal verpasst? Lass uns gerne einen Kommentar da.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Achensee Tourismus. Vielen Dank für die tolle Reise nach Tirol. Meine Eindrücke sind wie immer meine eigenen und wurden in keiner Weise beeinflusst. Dieser Artikel enthält unsere persönlichen Empfehlungen in Form von sogenannten *Affiliate-Links. Wenn du etwas über die Links kaufst oder buchst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich am Preis nichts, uns hilfst du mit jedem Klick. VIELEN DANK FÜR DEINE UNTERSTÜTZUNG!
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