Mystisch, sagenumwoben und ein Muss für alle Fotoliebhaber. Das sind die Externsteine im Teutoburger Wald. Majestätisch erheben sich die Sandsteinfelsen in den Himmel, spiegeln sich im See und sind einfach faszinierend anzusehen. Und wenn ihr schon immer mal – 35 Meter hoch – auf einer Brücke aus dem 18. Jahrhundert stehen wolltet, dann seid ihr hier genau richtig. Doch das war nicht der einzige Grund für unseren Tagesausflug in den Teutoburger Wald. Denn dort findet ihr auch das wohl bekannteste Wahrzeichen der Region: das Hermannsdenkmal.
Aber kann man das Hermannsdenkmal und die Externsteine an einem Tag besuchen? Ein ganz klares ja! Denn die Entfernung zwischen den Externsteinen und dem Hermannsdenkmal beträgt nicht einmal 15 Kilometer. Allerdings kurvt man ganz schön durch den Wald, doch es lohnt sich allemal. Und solltet ihr mit Kids im Teutoburger Wald unterwegs sein, haben wir auch noch den perfekten Zwischenstopp für die Kleinen ausgekundschaftet. Also los geht’s!
Die höchste Statue Deutschlands: das Hermannsdenkmal
Wir starten morgens in Gütersloh Richtung Hermannsdenkmal. Knapp eine Stunde kurven wir durch den Wald, genau genommen bis Grotenburg bei Detmold. Google Maps schickt uns einen ordentlichen Berg nach oben zu einem Parkplatz und behauptet, wir hätten unser Ziel erreicht. Vom Hermann ist nichts zu sehen, was mich wundert, denn der ist ja eigentlich ganz schön groß.
Etwa 5 Minuten später biegen wir hinter dem Besucherzentrum (und ein paar Kaffeeshops) um die Kurve und da ist er endlich. Ganz schön pompös wirkt er, wie er da auf seinem Sockel mit ausgestrecktem Schwert in den Himmel ragt und über den Teutoburger Wald blickt. Als wir direkt davor stehen, merkt man erst mal wie groß das Hermannsdenkmal doch ist. Hermann selbst misst 26,57 Meter, inklusive des Sockels sind es gar 53,56 Meter – und somit die höchste Statue Deutschlands!
Und wer ist eigentlich dieser Hermann?
Das Denkmal erinnert übrigens an die Schlacht im Jahre 9 nach Christus im Teutoburger Wald. Eigentlich heißt der gute Mann – dem die Statue gewidmet ist – gar nicht Hermann, sondern Arminius. Der Feldherr der germanischen Stämme besiegte damals mit seinem Heer die römischen Legionen und bereitete deren Eroberungen ein Ende. So zumindest die Kurzform. Und Arminius übersetzte man wohl mehr der weniger mit „Heer-Mann“ woraus dann einfach der Hermann wurde.
Jetzt aber genug der Geschichte. Optisch ist das Hermannsdenkmal großartig! Nachdem wir den Hermann aus allen Richtungen begutachtet haben, wollten wir natürlich auch hoch.
Kurz mal dem Junior erklärt wer der Hermann ist
Die Aussicht zu Hermanns Füßen
Ihr kennt uns ja, die Aussicht muss einfach sein. Also steigen wir die knapp 100 Treppenstufen auf die Aussichtsplattform hoch. Nicht überaus anstrengend, aber bei der schmalen Wendeltreppe bekommt man direkt einen kleinen Drehwurm.
Aussichtsplattform mit traumhaftem Ausblick über den Teutoburger Wald
Aber die Mühe lohnt sich. Von der Aussichtsplattform am Hermannsdenkmal hat man eine Wahnsinns 360-Grad Aussicht über die Teutoburgerwald Region. Reihum verraten kleine Schildchen die Aussicht je Himmelsrichtung. Beim Berlin-Schildchen wurden wir ein wenig wehmütig, doch so sehr wir die Augen auch zusammengekniffen haben, bis in die alte Heimat reicht der Blick dann doch nicht.
Ganz bis nach Berlin reicht der Blick aber leider nicht
Funfact: wenn man oben auf der Aussichtsplattform steht, kann man dem Hermann tatsächlich unter’s Röckchen blicken. Mehr verrate ich aber auch nicht.
Direkt auf dem Gelände gibt es auch noch einen Kletterpark. den haben wir diesmal ausgelassen, mit Baby klappt das leider noch nicht. Dafür haben wir aber einen anderen Ausflugstipp mit Kindern für euch: der Vogelpark Heiligenkirchen ist nur ein paar Minuten mit dem Auto entfernt und lohnt sich wirklich. Wir hatten richtig Spaß dort und der Knopf fand die verschiedenen Tiere super!
Wir waren mit unserem Mietwagen* im Teutoburger Wald unterwegs. Da wir mehrere Tage dort (mit Baby) unterwegs waren, fanden wir das am einfachsten. Es gibt aber auch eine Busverbindung zwischen dem Hermannsdenkmal und den Externsteinen. Die TouristikLinie 792 fährt an Wochenenden und Feiertagen zwischen Ostern bis 1. November; zwischen Detmold und Bad Pyrmont. Mehr Infos dazu hier.
Der Vogelpark Heiligenkirchen
Den Vogelpark haben wir besucht, weil uns vorgeschwärmt wurde, dass man dort Wellensittiche aus der Hand füttern darf. Findet der Kleine bestimmt super, dachten wir und haben also einen Stop auf unserem Trip durch den Teutoburger Wald eingelegt.
Das hübsche Kerlchen erinnert irgendwie an Angry Bird
Zunächst aber kamen wir an ziemlich vielen, sehr, sehr hübschen bunten Vögelchen vorbei, um dann einen längere Stop bei den Erdmännchen einzulegen. Ach Erdmännchen gehen doch einfach immer.
Nun aber zurück zu den Wellensittichen. Wir haben also extra ein bisschen Wellensittichfutter gekauft und uns ins Gehege getraut. Allerdings hatten an diesem Samstag Mittag auch einige andere diese Idee – und die Wellensittiche hatten sich schon ziemlich satt gefuttert. Sie waren jedenfalls nicht allzu angetan auch noch unsere Körnchen zu picken.
Kurz hat sich auch mal einer auf Max Hand gesetzt
Also haben wir die gut genährten Wellensittiche dann doch lieber auf ihren Stangen sitzen lassen und stattdessen die Ziegen im Streichelgehege besucht. Auf die Idee waren scheinbar nicht allzu viele andere gekommen. Die Ziegen waren bester Laune und fanden uns genauso super wie wir sie. Ich mag ja Ziegen unheimlich gerne, als Kind hatten wir welche im Garten. Daher freut’s mich immer umso mehr welche zu sehen. Und der Kleine? Der fand die Ziegen so unfassbar toll, dass er gar nicht mehr aufgehört hat zu quietschen.
Wenn ihr also mit Kindern im Teutoburger Wald unterwegs seid, dann macht auf alle Fälle einen Stopp im Vogelpark Heiligenkirchen. Es macht super Spaß und nachdem der Knopf sich ausgetobt hatte, war danach auch wieder Sightseeing Programm mit uns drin.
Die Externsteine: Mythos und Eye-Candy
Unser nächstes Ziel waren nämlich die Externsteine – logisch, auch im Teutoburger Wald. Ein Ort so spektakulär wie mysthisch. Eine etwa 40 Meter hoch aufragende Felsformation mitten im Wald. Vor einem See. Ziemlich hübsch anzusehen! Seit ich zum ersten Mal ein Foto davon gesehen habe, wollte ich hier her kommen. Und es hat sich so was von gelohnt. In echt sehen sie noch viel eindrucksvoller aus. Unterschiedlich hoch ragen die Sandsteinfelsen in den Himmel.
Beeindrucken sind auch die Reliefs und Inschriften, die sich auf den Steinen befinden. Die mittelalterlichen Grotten kann man nur von außen betrachten, trotzdem bekommt man einen interessanten Eindruck wie es wohl früher mal war. Und natürlich haben wir uns auch hier die Aussicht von oben nicht entgehen lassen. Über in den Stein geschlagene Treppen geht es ziemlich hoch hinauf. Der Weg ist schmal und ihr solltet auf alle Fälle schwindelfrei sein!
Das berühmte Kreuzabnahme-Relief an den Externsteinen
Und natürlich auch genug Puste haben. es gibt nämlich keine Verbindung zwischen den Steinen. Wollt ihr die Aussicht von beiden Steinspitzen genießen, müsst ihr auch zwei mal hoch und runter. Allzu anstrengend ist’s aber auch nicht. Ich hatte noch mal meine 8 Extrakilos in der Trage dabei – Workout done für den Tag.
Ausblick von der Spitze der Externsteine
Mythen & Urkräfte
Um die Externsteine ranken sich jede Menge Mythen. Da erzählte doch tatsächlich ein Besucher neben mir seinen Begleiterinnen, manch Frauen kämen hierher, wenn es mit einer Schwangerschaft nicht klappt. „Man sagt, dann würden die Frauen hier was spüren“ waren seine Worte. Allerdings spürte er vermutlich nur ein paar leicht irritierte Blicke seiner Begleiterinnen.
Auch sonst geht es echt interessant dort zu. Ich mag es ja total gerne, einfach Menschen zu beobachten. Und da hat man bei den Externsteinen das volle Programm, denn die Sandsteine ziehen wirklich die unterschiedlichsten Menschen an. Einige saßen dort mit ihren Trommeln, andere tanzten im Kreis. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl bei den Elben in Mittelerde gelandet zu sein (fehlten nur noch die Hobbits). Doch das absurdeste war ein andauerndes Wolfsheulen, das über das Gelände schallte.
Ich bin ja echt für vieles offen und Machu Picchu hatte echt was magisches – aber das war schon echt abgefahren. Ihr seht, die Externsteine sind also in zweierlei Hinsicht sehr spannend. Ein Highlight soll der Ort wohl vor allem zur Sommersonnwende sein – also ein noch größeres Highlight als ohnehin schon. Vielleicht machen wir ja kommenden Sommer noch mal einen Ausflug dort hin, spannend fände ich es ja!
Wir fanden den Ausflug zu den Externsteinen auf alle Fälle sehr, sehr toll und können ihn nur empfehlen. Vor allem wenn ihr, wie wir, echte Foto-Junkies seid – die Kulisse mit dem See ist einfach zu imposant! Wer das perfekte Licht einfangen möchte, muss allerdings früh raus und sollte schon vor Sonnenaufgang da sein; zum Sonnenaufgang wird die Sandsteinformation nämlich von der Seite angestrahlt und man hat kein Gegenlicht. Das war uns diesmal aber zu früh, ein Grund mehr wieder zu kommen.
Warst du schon mal in Teutoburger Wald und wo hat es dir am besten gefallen? Hast du noch weitere Tipps für uns – dann freuen wir uns sehr über deinen Kommentar. Lieben Dank!
Der Beitrag entstand in Kooperation mit der TeutoBloggerWG. Die TeutoBloggerWG 2021 fand im Rahmen des EFRE-Projekts „Zukunftsfit Digitalisierung“ statt. Das Projekt wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und das Land NRW.
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