*Pressereise*
Winterliebhaber aufgepasst. Breite, menschenleere Pisten zum Ski fahren und Snowboarden, Powder vom feinsten, Rodelbahnen und über 100 Loipenkilometer. Weiß-gepuderte Baumwipfel, majestätische Berggipfel die sich im Sonnenuntergang rot färben und leckerstes italienisches Essen. Klingt fast zu gut um wahr zu sein, aber das findet man tatsächlich alles an einem Ort. In Obereggen.
„Ober- was?“ fragen uns selbst unsere Münchner Freunde, die jedes Jahr mehrfach zum Skifahren und Snowboarden gen Süden fahren. Wo bitteschön liegt denn Obereggen? Obereggen liegt im schönen Eggental. Ein winziges Dorf in den Dolomiten, am Fuße des Latemar; nahe Bozen in Südtirol, Italien. Ein echtes Winterparadies und eine Region die ich bisher noch nicht kannte. Und da wir ja gerne in Orte fahren, von denen wir bislang wenig bis gar nichts gehört haben, ist unsere Neugier sofort geweckt. Bei der Aussicht die Snowboard- und Skisaison direkt am ersten Dezemberwochenende zu eröffnen, noch viel mehr.
Hallo Obereggen
Wir kommen nachmittags in Obereggen an. Die Berge glitzern in der Sonne, der Wald leuchtet grün, die Pisten sind schneeweiß. Ich kann es kaum erwarten am nächsten Morgen aufs Brett zu kommen und bin richtig hibbelig als wir uns beim Skiverleih direkt neben dem Lift unser Board ausleihen. Aber für heute ist es einfach zu spät. Also beginnen wir das Wochenende doch einfach mit einem guten Glas Wein und Essen. Viel Essen. Wir sind schließlich in Italien!
Das Eggental: 7 Dörfer, viele Berge und kilometerlange Pisten
7 winzige bis kleine Dörfchen wie aus dem Bilderbuch liegen im Eggental, inmitten der Dolomiten. Verborgen zwischen majestätischen Bergspitzen. Deutschnhofen, Eggen, Obereggen, Petersberg, Welchnofen, Carezza und Steinegg. Fast ein bißchen wie bei den 7 Zwergen hinter den 7 Bergen. 9100 Menschen wohnen hier, fast soviel Gästebetten gibt es auch. Die Menschen im Eggental leben vom Tourismus und mit dem Tourismus. Berge und Schnee gepaart mit italienischer Lebensart.
Das Ski Center Latemar Obereggen erstreckt sich über das gesamte Eggental in zwei miteinander verbundenen Skigebieten. 90 Pistenkilometer sind mit modernen, umweltfreundlichen Liften miteinander verbunden. Der Strom für Lift- und Beschneiungsanlagen in den Skigebieten kommt ausschließlich von erneuerbaren Energieträgern. Der gesamte Ort Obereggen wird mit erneuerbarer Energie beheizt. Man setzt auf Nachhaltigkeit im Eggental und das gefällt mir. Hier hat man gemerkt, dass man mehr bieten muss als tolle Abfahrten. Die gibt’s in Obereggen on Top, inklusive Schneesicherheit. Ja, Obereggen wirbt tatsächlich mit Schneesicherheit, obwohl der Ort gerade mal auf 1550Metern liegt. Als wir ankommen, sind die Tannenwipfel im Ort noch grün, doch die Pisten glitzern schneeweiß. Denn das Skicenter Latemar hat eins der ausgeklügeltsten Beschneiungsanlagen. Und ja, die Pisten sind wirklich verdammt gut präpariert.
Pistenzauber, Powder & Kaiserschmarrn
Am nächsten Morgen geht es endlich auf die Piste. Und die sind an diesem Freitag Anfang Dezember einfach nur traumhaft. Weicher Schnee, breite Pisten, nicht zu steile Abhänge. Perfekt auch für Familien. Und wir haben an unserem ersten Tag doppelt Glück, denn es tummeln sich nur wenige Wintersportler auf den Pisten und die verteilen sich wunderbar auf die über 90 Pistenkilometer. Abruptes Bremsen weil jemand quer die Piste kreuzt – Fehlanzeige. Wir müssen nicht einmal am Liften anstehen; wir fahren hoch und wieder bergab, nehmen den nächsten Lift zum nächsten Berg, hoch und wieder runter. Es ist ein Traum.
Zum Mittag kehren wir in die Mountain Riviera Baita Gardone ein. Eine Hütte der Extraklasse. Normalerweise lege ich auf der Piste nicht ganz so großen Wert auf meine Feinschmeckersinne, solange die Pisten gepudert sind, bin ich glücklich. Aber man lässt sich ja gerne eines besseren belehren und beim nächsten Skiurlaub werde ich sicherlich wehmütig an diesen Festschmauß zurück denken. Der Wirt Klaus Pichler lädt zum Edellunch. Und er zeigt uns (wieder einmal) die Gaumenfreuden Italiens. Gefüllte Nudeln zur Vorspeise. Salat mit gebackenem Käse. Und ein auf dem heißem Stein perfekt medium gebratenes T-Bone-Steak. Der Wirt sprüht noch ein bißchen seines Geheim-Öls, das er stets in der hinteren Hosentasche mit sich herumträgt, aufs Fleisch und es zergeht sprichwörtlich auf der Zunge. Dazu ein traumhafter Ausblick auf die Piste und die Berge. Und zum Nachtisch Kaiserschmarrn mit Eis. Für einen Skitag ein ganz schön deliziöses Mittagessen, aber man lässt sich ja gerne von Neuem überzeugen. Ihr könnt aber auch einfach nur auf eine Suppe dort einkehren oder einen Glühwein auf der Sonnenterrasse genießen. Die Piste zur Hütte ist wirklich toll, also lasst euch einen Abstecher dorthin auf keinen Fall entgehen!
Zum Mittagessen für den nächsten Tag kann ich euch ebenso die Mayrl Alm empfehlen, von Hütten-Klassikern über italienische Pasta bleibt kein Wunsch unerfüllt. Die Hütte ist mitten auf der Piste gelegen und die Aussenterrasse den ganzen Mittag über in der Sonne. Und zum Apres Ski schaut man in der Ganischgeralm vorbei. Dort wird schon zur Mittagszeit auf den Tischen getanzt.
Der frühe Vogel…
… ist ja nicht unbedingt mein bester Freund. Außer man liefert mir einen ziemlich guten Grund. Und den hat man in Obereggen. Mit einem Earlybird-Skipass geht’s nämlich schon um 8 Uhr auf die Pisten. Also wirklich als Erstes und nur mit wenigen anderen. Dieses Gefühl, wenn dein Board über eine unberührte Piste schwebt. Das Knistern des Schnees unter den Brettern. Herrlich! Der Latemar mit seinen spitzen Gipfeln glitzert golden in der Sonne. Über Nacht hat es geschneit und die Baumwipfel sehen aus wie mit Puderzucker überzogen. Ein Traum in Weiß.
Nach zwei Stunden feinsten Abfahrten kehren wir für ein ordentliches Frühstück auf der Hütte ein. Die Berghütte Oberholz kann ich euch sowohl für’s Frühstück als auch für den besten Ausblick besonders ans Herz legen. Und vor allem wegen ihrer besonderen Architektur. Es wirkt als würden die drei Hütten über dem Berg schweben. Von innen handelt es sich um eine Hütte mit drei Panoramafronten und traumhaftem Blick über das Skigebiet und die Gipfel in der Ferne. Und auch sonst ist die Hütte verdammt schick und trotzdem gemütlich (und allein die Toiletten sind stylischer als manches Restaurant in Berlin!).
Das Extra: Alpenglühen im Hubschrauber
Wer das Eggental und die majestätischen Bergspitzen auf ganz besondere Weise erleben will, muss in die Luft – und das mit dem Hubschrauber. Gen Nachmittag, wenn die Bergspitzen in goldenes Licht getaucht sind, der Himmel sich in allen Farben zeigt und die Dämmerung langsam heraufzieht. Zugegeben, es mag vielleicht ein wenig dekadent klingen (ja, ist es auch) aber dieses Erlebnis… Einfach nur WOW!
Credits: Julia von Des Belles Choses
Credits: Julia von Des Belles Choses
Unser Pilot Georg Graf holt uns auf dem Berg ab, dreht mit uns eine Runde um den Latemar, wir fliegen über Rosengarten und werden bis vor die Haustür unseres Hotels geflogen. Bequemer und aufregender kommt man selten einen Berg runter. Wenn Georg Graf nicht gerade Besucher durch die Gegend fliegt, nutzt er den Helikopter auch mal für Noteinsätze. Kann in den Bergen ja nie schaden.
Das Hotel: Cristal
Das Cristal in Obereggen hat einen ganz dicken Pluspunkt: es liegt direkt neben der Piste! Morgens schlüpft man gemütlich im Skikeller in die Boots, macht ein paar Schritte durch den Garten und schon steht man auf der Piste. Besser kann ein Hotel kaum liegen.
Wir haben ein großes Zimmer mit noch größerer Terrasse und traumhaftem Ausblick. Als ich morgens zum ersten Mal blinzle und einen blutorangenen Schimmer zwischen den Vorhängen leuchten sehe, bin ich sofort hellwach. So schnell war ich selten unter der Decke hervorgekrochen.
Neben der perfekten Lage und den tollen Zimmern hat das Hotel einen riesigen Wellnessbereich. Verschiedene Saunen, Ruheräume, Spa und Massage, ein In- und Outdoorpool. Besonders schön ist die Panorama-Sauna – mit Blick auf die Berge. Schöner kann man einen Tag auf der Piste kaum ausklingen lassen.
Das Frühstück ist mehr als üppig und wirklich abwechslungsreich. Von Müsli über Gebäck und einem funkelnden Entsafter bleiben keine Wünsche offen. Die Lebensmittel kommen so weit wie möglich von regionalen Lieferanten. Und am Abend gibt es ein 4-Gänge-Menü. Ja, die Italiener wissen wie man es sich gut gehen lässt.
Obereggen – der Geheimtipp für Winterspaß
Mein persönliches Spaß-Hightlight war an diesem Wochenende übrigens die Rodelbahn. Nix mit Schlitten ein paar Meter den Berg hochziehen und runterrutschen. In Obereggen geht’s mit der Gondel nach oben um über die 2,5 Kilometer lange Rodelbahn – die täglich präpariert wird – nach unten. Lustiger kann eine Schlittenfahrt kaum sein. Ich weiß nicht ob ich aufgrund meiner Lachanfälle so wenig Luft bekomme habe oder weil Max mich mit einer Schneefontäne überschüttet hat. Man bekommt jedenfalls ordentlich Speed drauf und es macht unglaublich Spaß.
Obereggen ist auf alle Fälle ein echter Geheimtipp in Sachen Winterspaß. Nicht nur die Pisten und die Aussicht sind zauberhaft, auch das Essen und der Wein machen einfach nur Freude. Wenn ihr also das nächste Mal von breiten, leeren Pisten träumt, denkt mal über Obereggen nach.
Alle Infos rund um Skifahren in Obereggen:
Dieser Beitrag entstand als Teil einer Pressereise ins Eggental. Vielen Dank an Eggental Tourismus und das Hotel Cristal* für die Einladung und das tolle Winterwochenende. Und trotzdem gilt auch hier: alle Meinungen und Eindrücke sind meine eigenen – da lasse ich mir nicht reinreden.
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