Wir sind überraschend früh am Flughafen. Mussten ja nur um sechs Uhr aufstehen. Um diese Uhrzeit fährt aber immerhin der Bus zum Flughafen, der mit 12 MR pro Person (ca. 2,50€) nur einen Bruchteil vom Taxi oder Skytrain kostet.
Weiterflug? Wir reisen ohne Plan!
Super stolz schieben wir unseren Kram also zum Check-in-Schalter und wollen nur kurz die Backpacks aufgeben, um danach erst mal ausgiebig zu frühstücken. Die Frau schaut uns an und fragt nach dem Ausreiseticket. Hm, haben wir noch nicht, wir reisen ohne Plan um die Welt. Sie ist nicht so begeistert von unserer Art zu reisen und gibt uns freundlich zu verstehen, dass sie uns ohne Rück- oder Weiterflug nicht einchecken wird. Auch nicht, wenn wir direkt nach dem Einchecken ein Weiterflugticket buchen wollen. Nix da. Auch ihre Diskussionen mit ihren Kollegen bringen keine Neuigkeiten. Da braucht man für ein Land mal kein Visum, kommt gleich das nächste Problem daher, ein Ausreiseticket.
So ein Mist. Hatten wir dieses Mal tatsächlich überlesen. Allerdings mussten wir bislang bis auf Vietnam nie ein Ausreiseticket vorlegen. Hat nie jemanden interessiert. Aber jetzt plötzlich.
Wir packen also wieder unseren Kram und checken statt bei der Airline, erstmal bei Starbucks ein. Normalerweise immer ein Garant für eine super Internetleitung, bei unserem Glück aber natürlich nicht am Flughafen Kuala Lumpur. Nach einer Stunde und viel Computer-gut-zureden, bitten und betteln haben wir es jedoch endlich geschafft und einen Flug von den Philippinen weg gebucht. Einchecken ist jetzt auch kein Problem mehr.
Na also.
Ausreise mit Hindernissen
Bevor wir zur Ausreise und zum Gate gehen, hauen wir noch unsere letzten verblieben Ringgit auf den Kopf. In aller Ruhe gehen wir zum Ausreiseschalter um dort festzustellen, dass die Schlangen den Sicherheitskontrollen länger sind, als alle anderen die wir je vor uns hatten. Jede Schnecke würde schnurstracks dran vorbei ziehen.
Zehn Minuten vor Boarding setze ich mein nettestes Lächeln auf und frage den einzigen Europäer in der Schlange relativ weit vorne, ob wir möglicherweise vor ihm reinschlüpfen dürften, da wir sonst unseren Flug verpassen würden. Dürfen wir. Zum Glück! Trotzdem dauert’s noch mal 15 Minuten bis die verbliebenen drei Menschen vor uns durch sind.
Die Grenzer nehmen es ganz genau an der Kontrolle. Hallo, die Leute wollen doch ausreisen, nicht einreisen?! Wir rennen förmlich durch eine weitere Sicherheitskontrolle, die kilometerweiten Gänge durch die Halle und durch die dann folgende, eigentliche Sicherheitskontrolle. Und dann sind wir tatsächlich noch rechtzeitig am Flieger. Als uns die nette Stewardess mit einem „Good Morning“ begrüßt, blicke ich verwirrt auf die Uhr – oh, ist erst 11 Uhr. Ich fühle mich jetzt schon als sei’s Spätnachmittag – Sport habe ich mit dem kleinen Dauerlauf durch den Airport ja schließlich auch schon gemacht. Aber immerhin haben wir ein übernächstes Ziel – kaum zu fassen. Ein Hotel für die nächste Nacht haben wir dafür aber noch nicht – was soll’s, wird sich schon noch finden. Am Flughafen auf den Philippinen gibts bestimmt auch Netz.
Und beim nächsten Mal lasse ich dann wieder jemanden in der Schlange vor. Versprochen!
Merkzettel an mein zukünftiges Ich:
- für die Ausreise ebenso viel Zeit einplanen wie für die Einreise
- für die Philippinen braucht man ein Rück-/ Weiterflugticket
Hinterlasse einen Kommentar