Wien ist einfach nur zauberhaft. Klassisch, altehrwürdig und gemütlich. Residenzen und prunkvolle Gebäude versprühen kaiserlichen Flair. Winzige Gässchen laden zum verlaufen ein und prachtvolle Straßen zum flanieren. Abgerundet wird das ganze mit unglaublich gutem Essen und jeder Menge Süßigkeiten. Die Wiener Gemütlichkeit lässt sich nur noch vom Charme der Stadt toppen.
Ein langes Wochenende in Österreichs Hauptstadt war längst überfällig. Ich war das letzte Mal als kleines Kind zu Besuch, Max noch nie. Also ab nach Wien für einen Kurztrip! Und was tut man so das erste Mal in der Stadt, die die berühmtesten Schnitzel der Welt hervorgebracht hat? Was darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen? Ich verrate euch meine Tipps für ein langes Wochenende in Wien und was ihr beim ersten Besuch auf gar keinen Fall verpassen dürft.
Tag 1 in Wien: ein erster Eindruck
Wir kommen um die Mittagszeit in Wien an und können direkt in unser Hotel einchecken, das Ruby Marie* am Westbahnhof. Mitten drin, optimale Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und hipper Schick. Hübsche Zimmer, gutes Frühstück und eine herrliche Sonnenterrasse. Was will man mehr. (Weitere Hoteltipps findet ihr am Ende des Beitrags).
ankommen, losschlendern & geniessen
Wien lässt sich am besten zu Fuß geniessen wie ich finde, also ziehen wir direkt los. Unser Hotel liegt im 7.Bezirk – das angesagte, kreative Viertel der Stadt: hip, studentisch, hübsch und mit der größten Einkaufsstraße Wiens. Also raus aus dem Zimmer und rein und Getümmel – wobei das bei Wien ehrlich gesagt übertrieben wäre – eher rein ins Flanieren.
Orientierung: Wien ist in Bezirke – sog. Grätzl – unterteilt. 23 gibt es insgesamt; alles vom 1. bis zum 9. liegt innerhalb des Rings. In welchem Bezirk ihr euch gerade befindet könnt ihr übrigens an den Strassenschildern sehen – vor dem Straßennamen steht jeweils die Nummer des Grätzls.
Naschmarkt – jede Menge Leckereien
Vom 7. schlendern wir zum ersten Bezirk und landen perfekt zur Mittagszeit am Naschmark. Da gibt’s jede Menge Leckereien, doch nicht nur Süßes wie der Name vermuten ließe, sondern eher alles – von angesagten Restaurants über gemütliche Cafés und jede Menge Marktstände die Traditionelles und Ausgefallenes zum Mitnehmen anbieten. Wie immer lecker ist’s im Neni, das wir schon aus dem 25hours in Hamburg und Berlin kennen. Die Familie hinter den Neni-Restaurants lebt in Wien und verwaltet von hier ihr mittlerweile imposantes Food-Imperium. Lasst euch von den überschaubar aussehenden Portionen nicht verleiten mehr zu bestellen, kaum einer von uns hat den Teller leer geputzt!
Im Vergleich zu Berlin sind die Preise in Wien etwas gehobener, aber wir sind in unserer Hauptstadt auch echt verwöhnt in Sachen Restaurants und Preise. Den Naschmarkt dürft ihr euch jedenfalls auf keinen Fall entgehen lassen.
Am Donaukanal entlang
Danach geht’s weiter am Donau-Kanal entlang bis in den 9. Bezirk. Wer mag kann sich direkt für den nächsten Drink in einer der Strandbars am Donau-Kanal niederlassen. Zu vollgefuttert haben wir das auf den nächsten Tag verschoben. Haltet die Augen auf, Wien hat jede Menge Streetart zu bieten, was mich richtig überrascht hat!
Im 9. Grätzl reihen sich hübsche Prachtbauten, hippe Cafés und alteingesessene Wirtsstuben aneinander. Und spätestens jetzt ist es Zeit für einen (weißen) Spitzer – in meiner fränkischen Heimat nennen wir das übrigens (Weißwein)Schorle.
Kleine Sprachkunde:
Spritzer (weiß oder rot): Weißwein- oder Rotweinschorle.
Ein Sommer-Spritzer ist übrigens ein sehr dünnes Schorle.
Den Abend ausklingen lassen kann man im Sommer herrlich in der Strandbar Herrmann oder in einer der zahlreichen Bars am Donau-Kanal.
Tag 2: Protz & Prunk – das kaiserliche Wien
Heute steht alles im kaiserlichen Zeichen. Oder von Sissi & Franzl. Wir starten Tag 2 unseres Kurztrips nach Wien im Schloss Schönbrunn, der barocken Sommerresidenz der Habsburger. Wo Maria Theresia, Kaiser Franz Joseph (aka Franzl) und Elisabeth (aka Sisi) residierten. Ach ja, ich würde meinen Sommer auch dort verbringen…
Ehrlich gesagt haben wir uns aufgrund der doch recht vielen Menschen eine Führung durch das Schloss gespart und stattdessen den Hofgarten ausgiebig genossen.
Verpasst auf keinen Fall die Aussicht von der Gloriette über Wien. Nicht nur die Aussicht ist traumhaft, an heißen Tagen geht dort auch immer eine leichte Brise. Und auch der etwas abgelegene Rosengarten ist einen Besuch wert. Hach da kommt man direkt ins träumen. Wie herrlich haben die Hochadligen doch residiert.
Danach ist es erst einmal Zeit für ein Eis und eine kleine Pause. Bei Greissler gibt es nicht nur leckeres veganes Fruchteis sondern auch Sorten wie Ziegenkäse – klingt komisch, schmeckt aber verdammt lecker!
Von dort geht’s durch die winzigen Gässchen im 1. Bezirk. Wer statt Eis lieber auf Kaffee steht (oder einfach auf beides), trinkt einen Kaffee am Fenster-Cafe, dem wohl kleinsten Café Österreichs.
Kleine Sprachkunde:
Ein Großer Brauner ist übrigens ein Kaffee mit Milch.
Ein Schwarzer bzw. Mokka ein simpler schwarzer Kaffee.
(Wiener) Melange – halb Kaffee, halb Milch mit etwas Milchschaum.
Frisch gestärkt gehts dann weiter, die schmucken Stadtresidenzen besichtigen, wie beispielsweise die Wiener Hofburg, die Stadtresidenz der Habsburger. Museumsquartier, Leopoldmuseum, Naturhistorisches Museum und die Wiener Staatsoper sind einfach nur zauberhaft anzusehen.
Zum Abendessen lohnt sich ein Besuch in der Disco Volante – ja genau, zum Abendessen! Getanzt wird in der Pizzaria eher seltener, allerdings gibt es den vermutlich coolsten Pizzaofen der Welt – eine riesige Discokugel.
Und wenn ihr noch einen dritten Tag Zeit habt…
Dann startet euren Tag in einem der unzähligen Kaffee-Häuser der Stadt. Beispielsweise im Kaffeehaus Sperl. Genießt noch ein wenig die Altstadt und schaut euch sämtliche hübschen Gebäude an, die ihr an Tag 2 vielleicht nicht geschafft habt. Solltet ihr noch immer nicht an der Karlskirche gewesen sein, dann spätestens jetzt nichts wie hin.
Fototipp: Wenn ihr unter der Woche in Wien seid, macht unbedingt einen Abstecher zum Justizpalast. Nein nicht um euch eine Verhandlung anzuschauen, sondern um die großartige Architektur zu bestaunen. Rein kommt man nach kurzem Sicherheitscheck (wie am Flughafen) einfach so.
Der schönste Blick über Wien
Und am Nachmittag oder gegen Abend geht’s auf den Prater, Wiens Vergnügungspark. Amüsant, interessant und teils auch skurril – je nachdem wann und um welche Uhrzeit man hin geht. Montag Nachmittag hatte das ganze im hinteren Teil eher was von einem lost place. Im vorderen Teil war wesentlich mehr los, Familien, Kinder, Schulklassen. Spaß hatten wir auf alle Fälle.
Tipp: Besucht den Prater kurz vor der Abenddämmerung und genießt den Blick vom traditionellen Riesenrad aus über die Stadt. Die Fahrt kostet pro Person 12€; die Tickets könnt ihr vorab ganz bequem online kaufen*, so spart ihr euch auch das Anstehen.
Wien ist auf jeden Fall einen Besuch wert und ich empfand drei Tage immer noch als zu kurz. Und wenn man noch eine Kleinigkeit aussetzen mag, dann erwähne ich an dieser Stelle lediglich die Pferdekutschen, die überall in der Stadt unterwegs sind. Die mögen vielleicht hübsch aussehen, aber ob man so eine Tour wirklich machen will, bleibt jedem selbst überlassen. Wenn man sieht wie die armen Tiere auf den Pflastersteinen immer wieder wegrutschen sollte man zumindest einmal darüber nachdenken. Und im Schloss Schönbrunn haben wir sogar Elektro-Oldtimerkutschen gesehen. Mag der ein oder andere vielleicht nicht als ganz so romantisch empfinden, dafür leiden aber keine Tiere.
Wien wurde übrigens schon mehrfach zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt (die Studie hat zwar eine Unternehmensberatung gemacht – aber mei, wen interessiert das schon wo’s herkommt). Wenn ihr also noch nicht in Wien wart, dann plant direkt mal ein Wochenende. Wir werden auf alle Fälle bald wieder kommen, denn drei Tage Wien waren definitiv zu kurz.
Praktische Tipps für deinen Kurztrip nach Wien
- Naschmarkt
- Disco Volante: super leckere Pizza und der coolste Ofen ich je gesehen habe.
- Neni am Naschmarkt: israelische Spezialitäten.
- Eis Grasser: probiert das Ziegenkäse-Eis.
- Café in der Urania: traumhafter Blick über den Donau-Kanal.
- Bitzingers: der bekannteste Würstlstand in Wien (gibt’s zwei Mal).
- Motto am Fluss: Café und Restaurant mit hübschem Ausblick.
Unterwegs in Wien:
Wien hat ein ziemlich gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Wir können euch die Vienna City Card* empfehlen, eine Karte mit der ihr die öffentlichen Verkehrsmittel beliebig nutzen könnt. Je nachdem wie lange ihr in der Stadt bleibt, könnt ihr die Karte für 24, 48 oder 72 Stunden kaufen; Preis ab 17€. Außerdem gibt’s Rabatte in allen zahlreichen Läden und Ausstellungen. Am besten kauft ihr die Karte vorab online, dann müsst ihr euch in Wien um nichts mehr kümmern und könnt direkt in die nächste Tram einsteigen.
Vom Flughafen in die Stadt:
Am Flughafen wird der City Airport Train (CAT) stark beworben. Damit braucht ihr nur 16 Minuten in die Stadt, der Preis ist aber nicht ohne: für eine Einzelfahrt zahlt ihr 12€ pro Person, für Hin- und Rückfahrt 21€. Wir haben den ganz normalen Zug genommen – der braucht auch nur ca. 25 Minuten und kostet nur 4,10 Euro pro Fahrt. Mit der Vienna Card* bekommt ihr bei beiden Varianten noch mal Rabatt (es gibt auch ein Ticket inkl. Flughafentransfer). Ebenso fahren vom Flughafen Linienbusse direkt zum Westbahnhof.
Habt ihr nun Lust auf einen Wien-Besuch und noch Fragen? Wart ihr schon einmal in Wien und welche Tipps habt ihr noch für meinen nächsten Besuch? Was dürfen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen?
Noch mehr Tipps für Reisen nach Österreich findest du hier: Urlaub in Österreich: unsere Lieblingsorte, Hoteltipps und mehr.
Hallo Steffi und Max, euere Wienerfahrung hat mich neugrig gemacht. Danke für die praktischen Tipps.
Gruß Anne
Hi Anne,
aber gerne doch! Hab viel Spaß in Wien!
LG
Steffi & Max