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Warum wir reisen: die Entscheidung für eine Weltreise

Was Max und ich tun, bezeichnen viele Menschen als „Traum“ und die meisten davon glauben, dass so etwas für sie komplett unmöglich sei: auf Weltreise gehen. Das dachte ich auch sehr lange. Gerade weil das so ist und ich gelernt habe, dass fast immer viel mehr möglich ist, als man denkt, will ich hier meine Geschichte erzählen.

„Was wünschen sie sich denn? Sie haben doch bestimmt alles!“

Wenige Worte können manchmal viel auslösen. Mich haben genau diese wenigen Worte damlas sehr sehr nachdenklich gemacht. Wer hätte der Frau verübeln können, was sie zu mir sagte. In ihren Augen hatte ich alles. Und irgendwie hatte sie ja sogar Recht. Es geht mir gut!

Ich habe ein gutes Leben. Eine schöne Wohnung in Berlin. Einen guten und sogar abwechslungsreichen und spannenden Job – viele würden sogar von einem Traumjob sprechen. Ich arbeite als Fernsehreporterin, bin in Berlin, Deutschland und der Welt unterwegs, stehe regelmäßig als Reporterin vor der Kamera, was hunderttausende Zuschauer dann von ihrem Wohnzimmer aus verfolgen. Dazu noch meinen Traummann an meiner Seite, der beruflich ebenso erfolgreich ist (nicht beim Fernsehen, aber auch was mit Medien). Ja, es geht uns gut. Und das ist uns auch bewusst. 

Und trotzdem ist da immer diese leise Stimme im Hinterkopf „Das ist’s jetzt?“ Da muss doch noch mehr sein… Das kann’s doch nicht gewesen sein? Denn ich will mehr. Ich will die Welt sehen. Schon lange trage ich diesen Wunsch mit mir herum. Doch nie ist der richtige Zeitpunkt, nie genug Zeit dafür.

Zeit zum ReisenSieht nach Urlaub ist, ist aber Berlin; Sommer 2016

Sie haben doch bestimmt schon alles!

So richtig zum Nachdenken bringt mich dann im Frühjahr 2016 besagte Protagonistin bei einem Dreh mit ihrer Frage. Sie hat bei einem Gewinnspiel gewonnen und einen wirklichen Herzenswunsch erfüllt bekommen. Schon seit 8 Jahren spart sie, doch nie hat’s gereicht. Weil immer etwas anderes dazwischenkam. Der Alltag, das Leben. Jetzt bekommt sie ihren Herzenswunsch erfüllt und ist so dankbar und glücklich, dass ich mich einfach nur für sie freuen kann. Wir plaudern nach dem Dreh noch ein wenig miteinander und ohne mir etwas dabei zu denken, sage ich „Mensch, da muss ich auch glatt mal mitmachen!“ Da schaut sie mich mit großen Augen an und sagt: „Aber warum? Was wünschen Sie sich denn? Sie haben doch bestimmt schon alles!“

Was sollte ich da sagen? Kaufen konnte ich mir sicher viel und in den Augen der Frau sogar sehr viel. Ich bin keine Großverdienerin, aber in ihren Augen vermutlich schon. Ihre Wohnung ist deutlich kleiner als meine, einen Urlaub haben sie sich schon lange nicht mehr gegönnt, erzählt sie mir. Und trotzdem wirkt sie einfach glücklich. Und ich schlucke kurz. Erst habe ich es so dahin gesagt, doch es macht mich echt nachdenklich. Ja, es geht mir gut, im Großen und Ganzen geht es uns sehr gut. Aber dann sage ich: „Zeit. Ich hätte gern mehr Zeit.“

Entscheidung fuer Weltreise

Denn da ist dieser eine Gedanke, dieser eine Wunsch: Zeit! Zeit, die Welt zu sehen und zu entdecken. Und die Freiheit, dies tun zu können. Mal raus zu kommen ohne das Gefühl zu haben, dass ich nach einem zweiwöchigen Urlaub schon wieder im Hamsterrad vor mich hintrippel. Einmal raus, einmal unvernünftig, frei sein! Einmal Zeit für die Dinge, die man wirklich tun möchte.

„Hätte ich mal…“ ist der traurigste Satz der Welt

Aber ständig kommt dieser Alltag dazwischen. Ich schiebe Träume auf – auf später. Jetzt ist gerade keine Zeit dafür. Für die Reise nach Panama, wo ich seit Jahren hinmöchte; für den Ausflug an den See; eine Fahrt in die Heimat, die Familie besuchen – ist ja noch so viel Zeit, sind ja alle fit, können wir auch später machen. Es bleibt so viel zu tun. Mein Leben ist ein Wartezimmer. Ein Warten auf den perfekten Moment – an dem alles passt, für alles Zeit ist. Doch diesen Moment gibt es einfach nicht. Immer ist etwas scheinbar wichtiger. Also bleibt nur zu sagen: jetzt!

Das kannst du doch später machen, sagt eine Freundin. Dafür hast du später Zeit und auch mehr Geld, wenn du vorgesorgt hast. Erst mal arbeiten und sich was aufbauen. Doch wer sagt mir eigentlich, wann dieses später ist?

Jedes Mal, wenn im Radio Asaf Avidan & The Mojos höre, zucke ich zusammen:

„One day baby, we’ll be old, oh Baby we’ll be old and think of all the stories that we could have told“

Was wir alles hätten tun können… Ich glaube der traurigste Satz auf dieser Welt ist „hätte ich mal…“

Zeit zum Reisen

Nicht morgen, sondern jetzt. Sofort!

Aber wir haben doch eigentlich nichts zu verlieren. Wir können selbst wählen. Ja, es heißt immer, das Beste kommt zum Schluss. Nur wann ist das?! Bei vielen ist ganz plötzlich und ganz schnell Schluss. Die kleine Ansage mit ein paar Wochen Vorlauf, in denen man dann doch noch alles schnell nachholen könnte, gibt es leider nicht. Und unsere Zeit ist definitiv irgendwann vorbei.

Warum also aufschieben? Lass uns Leben! Nicht später, nicht nächste Woche. Nicht morgen. Jetzt. Sofort!

Wir haben unsere Sehnsucht lange genug vor uns hergeschoben. Und deshalb haben wir die Entscheidung getroffen: wir erfüllen uns unseren Traum! Wir gehen auf Weltreise. Was ein Wort. W-E-L-T-R-E-I-S-E. Es war nicht ganz leicht, ich gebe zu, ich habe gehadert, gezögert, überlegt. Aber dann war es klar. Wir haben unsere guten Jobs eingetauscht gegen die Freiheit. Das große Fernsehpublikum gegen den kleinen Reiseblog (ein bißchen was mit Medien muss auch weiterhin sein). Unsere gemütliche Wohnung gegen zwei Backpacks, die Highheels und Lederschuhe gegen FlipFlops und Sneekers, die Comfortzone gegen die Welt.

Sicherlich kennt ihr das Zitat von Mark Twain, denn es ist echt alt und gefühlt jeder Reisende zietiert es. Aber hey, es ist einfach zu passend:

In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke.

In 20 Jahren bin ich ganz schön alt. Und was bis dahin passiert, kann ich jetzt ohnehin nicht sagen. Also fordern wir den Zufall heraus und suchen unser Glück. Und dabei will ich dich mitnehmen. Das Leben ist schön und voller Entdeckungen. Auf EvaExplora entdecken wir die Welt und hoffen, dass Du etwas davon mitnimmst, Spaß, Inspiration, Fernweh oder einfach nur ein bißchen Freude an der Welt. Ich freue mich jedenfalls, wenn Du ab und zu mal hier vorbeischaust. Am besten gleich, nicht erst später. Denn dieses später ist echt nicht unser Freund.

Wir ziehen los ins Abenteuer. Mit dem Ziel vor Augen: vor uns die Welt. 

Bis gleich
Deine Steffi

gluecklich am Gipfel

Das war einer meiner ersten Blogartikel – wie alles begann. Wie der Blog & Instagram entstanden sind, wie wir zu unserer großen Reise aufgebrochen sind. Wir reisen meist spontan – und das haben wir auch alle die Zeit durchgezogen. Max und ich sind nämlich nicht die besten im Planen. Zugegeben, für unsere Weltreise selbst mussten wir dann doch einiges planen, viel erledigen und uns kümmern. Dafür hatten wir letztendlich nur ungefähr 3 Monate, aber am Ende ist alles gut geworden. Wenn dich interessiert, um was wir uns vor der Weltreise alles gekümmert haben, findest du alle Informationen hier: unsere Weltreise-Checkliste.

Unseren ersten Flug haben wir tatsächlich 8 Tage vor Abflug gebucht. Ja, das war echt sportlich – und hätte auch schon früher geschehen sollen. Dummerweise hat Max beim Buchen die Kreditkarten gesperrt, aber das ist eine andere Geschichte. Der Rest haben wir dann von Land zu Land geplant. Denn wir wollten die absolute Freiheit haben, so lange bleiben zu können wie wir wollen. Manchmal war’s dumm, manchmal hätte man es geschickter machen können, manchmal hätten wir sicher auch Geld sparen können, manchmal haben wir uns gefreut, weil sich etwas anderes ergeben hat, aber am Ende würden wir es wieder genauso machen.  

Was uns diese Reise gelehrt hat, was wir erlebt haben und wie es war wieder zurück zu kommen, könnt ihr nun auch hier lesen:

2020-02-12T12:55:42+01:00

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