Was wäre eine Stadt ohne sie von oben bewundert zu haben? Ihr wisst, ich liebe Aussichten. Hong Kong fand ich besonders beeindruckend – denn so wird einem das Ausmaß dieser Mega-Metropole erst so richtig bewusst. Die Inseln mit ihrem Häusermeer, die Buchten mit ihrer pikturesquen Vorstadtidylle, die Millionenstadt eingebettet zwischen saftig grünen Hügeln und dem Ozean. Der Ausblick auf tausende von Wolkenkratzern, Häuserschluchten, Millionen spiegelnder Fenster am Tag, Abermillionen glitzernder Lichter bei Nacht. Der Eindruck einer Stadt ist für mich stets erst dann vollkommen, wenn ich sie von oben bewundert habe.
Und da Hong Kong eingebettet zwischen Hügeln und Bergen liegt, gibt es mehr als nur einen perfekten Ausblick auf die Stadt. Und das tolle daran: die besten Aussichten in und auf Hong Kong sind kostenlos. Manche bedürfen aber einer kleinen Anstrengung.
Es gibt die absoluten Klassiker wie den Lion Peak, das Skydeck im 100. Stock vom ICC oder die Ozone Bar. Ich verrate euch hier meine Highlights abseits dieser klassischen und häufig überlaufenen oder kostspieligen Spots für die schönsten Aussichten über Hongkong:
Garden Hill: der Berg mittendrin
Inmitten von Kowloon findet ihr den Garden Hill mit einer wundervollen Aussicht auf Hongkong. Diese Aussichts-Option, mitten in der Stadt gelegen, ist super einfach zu erreichen. Wir haben den Garden Hill nur durch Zufall entdeckt; weil etwas anderes geschlossen war. Noch nie zuvor hatte ich davon gelesen oder gehört, dabei scheint es unter Einheimischen ein echter Lieblingsort zu sein.
Tagsüber tummeln sich dort überwiegend ältere Einwohner Hongkongs, spielen Brettspiele, plaudern oder machen Sport auf der oberen Plattform. Am Abend kommen vor allem die jungen Hongkonger mit ihren Kameras oder die Liebespärchen zum romantischen Ausblick. Wirklich voll war es jedoch nie.
So kommt ihr hin:
Wir sind erst mal ziemlich um den Berg rumgeirrt, da wir den richtigen Aufgang nicht finden konnten und die rundum verlaufenden Treppen im Berg einen von unten ganz schön verwirren können. Der Eingang befindet sich in der Berwick Street, neben dem Mei Ho House; dort geht ihr die schmale Straße durch bis ihr zu einer Treppen kommt. Der Aufstieg ist recht einfach, über viele, viele Stufen geht’s nach oben.
Empfohlener Zeitpunkt:
Wir waren am Nachmittag und zum Sonnenuntergang dort, weil es uns so gut gefallen hat. Vor allem im Dunkeln finde ich die Aussicht unglaublich, da man mitten in der Stadt ist; so nah an den Hochhäusern ist man an keinem anderen Viewpoint in Hongkong.
Die Bilder sind übrigens mit dem iPhone 11 Pro Max entstanden, der Nachtmodus ist einfach der Knaller. Schluss mit langem Rumgefummel an der Kamera um die perfekte Belichtungszeit zu finden. Wer mag, kann das aber auch beim iPhone noch manuell einstellen. Ich spiele meist mit der Belichtungszeit ein wenig rum. Dank Bildstabilisierung kann man das Bild sogar aus der Hand schießen; stellt man das iPhone 11 Pro Max bspw. auf einem Geländer oder Stein ab, wird’s noch besser.
Aufgenommen im Nachtmodus mit dem iPhone 11 Pro Max
Und wenn ihr euch am Lichtermeer statt gesehen habt, könnt ihr ins abendliche Gewusel im Sham Shui Po Viertel eintauchen. Dort gibt es jede Menge Foodstände, Restaurants und Märkte.
One Island East Gebäude: 360 Grad Blick
Die Aussicht vom One Island East ist ein echter Geheimtipp. Vom 37. Stockwerk des modernen Geschäftsgebäudes habt ihr einen spektakulären 360 Grad Blick auf den Hafen, Kowloon oder Hongkong Island.
Ziemlich abgefahren ist auch, dass ihr einen ziemlich spannenden Blick von oben auf die Montane Mansion habt – der wohl berühmteste Hochhauskomplex Hong Kongs.
Das linke Bild haben wir schon 2018 gemacht, mittlerweile hat man den Innenhof teilweise abgesperrt, da die Fotoflut wohl Überhand genommen hatte. Ein Besuch lohnt sich aber immer noch und die Bewohner haben damit auch kein Problem, solange man sich respektvoll verhält.
Vom One Islang Gebäude könnt ihr den Wohnkomplex von oben betrachten, was ebenso abgefahren aussieht. Dass auf dem Dach des Hochhauses noch mal kleine Häuschen stehen, kann man von unten gar nicht sehen.
Montane Mansion von oben – ebenso faszinierend wie von unten
In der Lobby im 37. Stockwerk ist unter anderem das öffentliches Cafe “Public” und jede Menge Sitzgelegenheiten, es lässt sich herrlich verweilen. Das Gebäude ist bei Touristen super unbekannt und es war kaum etwas los. Der Ausflug lohnt sich auf alle Fälle. Die Aussicht vom One Island East ist vermutlich die unbekannteste und bequemste Aussicht in Hongkong.
Danach lohnt es sich auf alle Fälle noch ein wenig in Quarry Bay herzum zu spazieren. Ein Viertel, das einen unglaublichen Mix aus Hypermoderne und alter Tradition bietet.
Victoria Peak Viewpoint
Der Victoria Peak ist längst kein Geheimtipp mehr in Sachen Aussicht, aber eine meiner allerliebsten auf Hongkong, vor allem zum Sonnenuntergang. Von dort habt ihr den perfekten Blick auf Millionen glitzernder Lichter unter euch. Auf ganz Kowloon, den Hafen und (bei klarem Wetter) die Inseln.
So kommt ihr zum Victoria Peak:
Allein schon die Fahrt mit dem Bus nach oben bietet fantastische Ausblicke. Ich kann mich noch immer nicht entscheiden, welche Seite besser ist; am Anfang auf alle Fälle links, gegen Ende rechts. Der Bus kostet nur etwa 1€. Auf dem Weg gibt es jede Menge tolle Viewpoints, es lohnt sich also auch, einen Teil der Strecke zu laufen oder zwischendurch auszusteigen.
Alternativ könnt ihr auch mit der Peak Tram fahren, die Seilbahn führt direkt auf den Hügel. Wir haben sie noch nie genommen, weil die Schlange immer so lang war. Die Fahrt kostet (hin & zurück) 52 HK$ (ca. 6€). Wenn ihr mit der Octopus-Card zahlt, spart ihr euch zumindest das Anstehen am Ticketschalter.
Dank Ultra-Weitwinkel des iPhone 11 Pro Max bekommt ihr fast die ganze Bucht auf’s Bild.
Die bequeme Aussicht
Wer die bequeme Aussicht genießen möchte, kann von der Seilbahn-Endstation direkt mit dem Fahrstuhl hoch zur Aussichtsplattform auf dem Gebäude fahren. Dafür zahlt ihr aber noch mal 52 HK-$ Eintritt, vor allem Abends ist dort sehr viel los und die Leute quetschen sich am Geländer.
Habt ihr nicht allzu viel Zeit oder seid nicht so gut zu Fuß, so dass ihr die Aussichtsplattform besuchen wollt, dann könnt ihr euch vorab online das Ticket für die Peak Tram inkl. Aussichtsplattform Sky Terrace* kaufen. So spart ihr euch das Anstehen an der Kasse und spart in Kombination sogar noch ein bisschen was. Wenn ihr’s ausprobiert, lasst mich wissen wie es euch gefallen hat!
Die schönste Aussicht vom Victoria Peak
Wenn ihr am Seilbahngebäude links vorbei geht, kommt ihr zu viel tolleren Aussichten, die komplett kostenlos sind. Ihr müsst nur einen kleinen Spaziergang machen. Ihr geht links an der Peak Tram Station vorbei und biegt direkt in die Lugan Road, ein schmaler Rundweg für Spaziergänger. Je weiter ihr diesen Weg entlang lauft, desto spektakulärer wird die Aussicht. Den schönsten Viewpoint erreicht ihr nach einem etwa 15-minütigen Fußmarsch. Hier kann es zum Sonnenuntergang schon mal voller werden, ihr solltet also ein wenig früher da sein.
Nachtmode iPhone 11 Pro Max, so könnt ihr das Stativ getrost zuhause lassen.
Von diesem Viewpoint könnt ihr auch problemlos im Dunkeln zurücklaufen, der Weg ist sicher und geteert.
Noch ein Tipp zur Navigation. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt gilt vor allem eins: glaubt nicht Google Maps! Das lotst euch nämlich bei der Suche nach dem Victoria Peak auf die Spitze des Bergs. Dort ist es zwar auch ganz schön, die Aussicht ist aber nicht annähernd so toll wie aus der Lugan Road und der Aufstieg (am Nachmittag bei brütender Hitze) echt anstrengend.
Auch hübsch, aber es fehlt einfach der Blick auf Kowloon
Plant euren Besuch am Victoria Peak nicht für den letzten Tag! Zumindest wenn ihr auf den Sonnenuntergang hofft, denn dazu gehört eine ordentliche Portion Glück. Bei unserem ersten Besuch in Hongkong 2018 sind wir erst auf den Peak hochgewandert und als wir endlich den Viewpoint in der Lugan Road gefunden hatten, hing eine dicke Nebelsuppe über der Bucht.
Ich war so traurig, dass ich beschlossen habe, dass wir unbedingt noch mal nach Hongkong kommen müssen! Was wir knapp ein Jahre später auch gemacht haben. Da haben wir dann auch den perfekten Sonnenuntergang erwischt und die Stadt ist ohnehin immer einen Besuch wert.
Hopewell Centre: Ausblick vom Panoramaaufzug
Der Ausblick mit dem größten Fun-Fact in Hongkong – nämlich aus einem Panoramaaufzug. Und es macht so viel Spaß! Wir gestehen, wir sind mehr als einmal gefahren. Mit einem verglasten Aufzug geht’s bis ins 56. Stockwerk – und das komplett kostenlos.
So kommt ihr hin:
Wir sind zunächst etwas im Hopewell Center herumgeirrt, bis wir den richtigen Aufzug gefunden haben. Ihr fahrt mit dem (normalen) Aufzug erst mal in den 17. Stock. Dort wechselt ihr dann in den Panoramalift (der Eingang ist direkt neben dem Papillon Cafe). Der Aufzug führt eigentlich zum Grand Cafe im 62. Stock, doch man kann auch einfach so hochfahren.
Das Hopewell Center ist ein ringförmiges Geschäftsgebäude, das mit über 200 Metern in den 80ern einst das höchste Gebäude Asiens war. Lang ist das her, doch im Glasaufzug habt ihr auch heute noch einen fantastischen Blick auf Wanchai, Kowloon und den Hafen. Die Fahrt dauert nur 30 Sekunden, aber es ist ein riesen Spaß. Für diese Aussicht in Hongkong solltet ihr auf alle Fälle schwindelfrei sein!
Kowloon Peak Viewing Point
Ein relativ unbekannter Aussichtspunkt, der sich wunderbar mit einer Wanderung verbinden lässt. Als Ausgangspunkt, Zwischenstop oder Ende, je nachdem wie lange ihr wandern wollt und wie fit ihr seid. Der Kowloon Peak bietet eine beeindruckende Aussicht über den Norden von Hong Kong, über Kowloon, den Hafen bis nach HK Island. Am Kowloon Peak staunen wir vor allem über das Ausmaß der Hochhäuser.
Aussicht vom Kowloon Viewpoint, den man sogar mit dem Auto erreichen kann
So kommt ihr hin:
Wer nicht allzu gut zu Fuß ist, kann sich mit dem Taxi direkt bis zum Kowloon View Point fahren lassen. Außer uns war nur eine Familie dort. Dieser Aussichtspunkt über Hongkong scheint nicht allzu bekannt zu sein.
Vom Viewpoint kann man auch noch den Berg ein Stück nach oben wandern oder sogar bis zum Lions Rock rüber, sozusagen an der nördlichen Seite um Kowloon herum. Wir kamen auf einer längeren Wanderung am Aussichtspunkt vorbei. Von Sha Tin sind wir über den Kowloon Peak Viewing Point bis zum Suizide Cliff gewandert. Eins der beeindruckendsten Erlebnisse in Hongkong, aber auch ganz schön anstrengend. Davon erzähle ich euch ein andermal mehr.
Manchmal vermischt sich Nebel mit Smog und Sonne in Hongkong
Wir hoffen, wir konnten dir mit unseren Tipps weiterhelfen und Lust auf Hongkong machen? Hast du auch noch einen Aussichtspunkt für uns, den wir das nächste Mal nicht verpassen dürfen? Lass uns doch gerne einen Kommentar da.
cooler Beitrag, danke!
Danke dir :)