Fast wären wir garnicht nach Cienfuegos gefahren. Wir hatten die Stadt einfach nicht auf dem Plan. Nachdem uns aber viele Leute in Trinidad davon erzählt hatten, haben wir beschlossen zumindest für eine Nacht dort zu bleiben. Ein kurzer, aber schöner Abstecher.
Der erste Eindruck: Kuba wie es wirklich ist
Nirgends habe ich auf Kuba so viele Läden auf einem Fleck gesehen, die so wenige Dinge angeboten haben. Cienfuegos ist wie man sich Kuba aus den Geschichtsbüchern vorstellt. Die Menschen stehen vor Läden, Kiosken und Banken Schlange. Egal wo, egal für was, man wartet. Selbst Die CUC-Supermärkte haben kaum mehr als Wasser, Cola, Dosentomaten und Milch. Das ist das erste, was in Cienfuegos auffällt. Dabei hat die Stadt viel mehr zu bieten als leere Regale.
Altstadt Cienfuegos
Die Häuser um den Parque José Matri hat man wunderschön hergerichtet. Das Theater zeugt noch immer vom einstigen Wohlstand der Stadt. Stolz hängt sein schmuckes Schild über dem Eingang.
Doch geht man nur eine Strasse weiter, sieht man das heutige Bild der Altstadt von Cienfuegos. Die einst prächtigen Stadtpaläste bröseln und bröckeln. Ruinen, halb zerfallene Häuser, andere hat man einfach nach der Hälfte aufgehört weiter zu bauen.
Abseits des Boulevards und des Platzes am Theater, sieht alles nicht mehr ganz so frisch aus
Cienfuegos war einst eine der reichsten Städte Kubas, mit dem weltgrößten Zuckerrohr-Exporthafen. Doch mit dem Untergang der Zuckerindustrie ist auch der Wohlstand aus der Stadt verschwunden. Die prächtigen Häuser sind geblieben, doch man sieht den Verfall an jeder Ecke. Es tut einem im Herzen weh, diese wunderschönen Bauten einstürzen zu sehen. Wie muss es erst den Einheimischen gehen…
Old but gold – es gibt wirklich verdammt schöne aber sehr heruntergekommene Häuser in Cienfuegos
Der Boulevard
Ansonsten hat Cienfuegos noch den längsten Boulevard Kubas. Von der Stadt zieht sich der Paseo El Prado bis nach Punta Gorda, einer recht gutbetuchten Gegend mit hübschen Hotels. Gegen Abend ist der Paseo ein schöner Spaziergang (wenn die Sonne nicht mehr allzu krass brennt). Außerdem treffen sich abends die Kubaner auf der Promenade, sitzen beisammen, trinken ein Feierabendbier, Kinder toben über die breiten Gehwege und hier und da macht sogar jemand Sport (das erste mal, dass wir das in Kuba gesehen haben).
In der Nähe gibt es eine Bucht, in der rosa Flamingos leben. Leider kann man die nur im Rahmen einer Bootstour besuchen und das war uns ein wenig zu teuer. Außerdem ging’s am nächsten Tag schon weiter nach Playa Larga.
Du planst gerade eine Rundreise durch Kuba? Alle Infos wo man auf Kuba gut übernachten kann findest du hier. Und vielleicht interessieren dich auch folgende Artikel:
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