Lohnt sich ein Krankenkassenwechsel vor einer Weltreise?
Lohnt sich ein Krankenkassenwechsel vor einer Weltreise? Um diese Frage direkt zu beantworten: ja, ein Wechsel kann sich ordentlich lohnen! Allerdings gibt es da einiges zu beachten – von der Laufzeit bis zur Kündigungsfrist bis zur Neuanmeldung. Max und ich sind beide in der gesetzlichen Krankenkasse versichert und darauf beziehen sich auch unsere Erfahrungen in diesem Artikel. Wir hatten schon oft überlegt, die Kassen zu wechseln, aber immer schien es uns irgendwie zu kompliziert. Ein Krankenkassenwechsel kam mir kompliziert und aufwendig vor. Als wir dann aber mit der Weltreiseplanung losgelegt haben und nach ein paar Wochen die Impfkosten vor uns liegen hatten, war das der fehlende A***tritt. Wechselt ihr aus einem solchen Grund die Kasse, solltet ihr natürlich genügend Zeit einplanen. Und um Euch gleich die Bedenken zu nehmen: ein Krankenkassenwechsel ist kinderleicht (theoretisch zumindest).
Voraussetzungen für einen Wechsel der Krankenkasse:
Prinzipiell gilt: ein Kassenwechsel ist erst nach 18 Monaten Mitgliedschaft möglich. Das war für uns kein Problem, wir sind schon (viel zu) lang bei dem Laden versichert. Daher müssen wir uns nur an die gesetzliche Kündigungsfrist von zwei Monaten zum Monatsende halten. Klingt komplizierter als es ist: immer zum letzten Tag des übernächsten Monats ist ein Wechsel möglich. Kündigt man der Krankenkasse beispielsweise im September, kann man zum 30.11. die Kasse wechseln und ist ab 01.12. bei der neuen Kasse versichert.
Eigentlich gar nicht so schwer. Wir fragen uns, weshalb wir das nicht längst getan haben. Wenige Tage nach der Kündigung bekommen wir auch die Kündigungsbestätigung der alten Kasse (schade, schade, blabla … ) und eine Anmeldebestätigung der neuen Kasse. Auch das neue Kassenkärtchen landet im Briefkasten und damit gehen wir direkt am 1. des Monats zu unserem Hausarzt und lassen uns impfen.
Bis dahin ist alles super gelaufen, bei Max blieb das auch weiterhin so. Bei mir kam genau an dem Punkt die böse Überraschung.
Vertrauen ist gut, Kontrolle besser
Mitte November bekomme ich ein Schreiben meiner alten Krankenkasse, mit der Aussage: ihre Kündigung ist leider nicht rechtens, aber keine Angst, sie sind weiter bei uns versichert. Wir freuen uns sie als Kunde behalten zu können!
Ich freue mich so gar nicht. Und hoffe zunächst noch auf ein Missverständnis. Am Telefon erklärt man mir, ich hätte meinen Arbeitgeber nicht rechtzeitig über den Wechsel informiert. Zweifelnd krame ich sämtliche vorangegangene Schreiben heraus und siehe da, die vermeintlich neue Kasse schrieb mir, sie würden meinen Arbeitgeber über den Wechsel informieren, ich brauche nichts weiter zu tun. Vielleicht ist alles doch nur ein Irrtum?
Als ich am nächsten Tag bei der neuen Krankenkasse anrufe und nach mehreren Weiterleitungen scheinbar endlich bei einer befugten Dame lande, wirkt diese plötzlich auch sehr ratlos. Und findet schließlich heraus, dass man meine Mitgliederbescheinigung scheinbar an ein Unternehmen in Wiesbaden geschickt hat – von dem ich bis dato noch nie etwas gehört habe, geschweige denn je dort gearbeitet hätte. Wie dies passieren konnte, kann sich die Dame auch nicht erklären. Sie ist ebenso ratlos wie ich, doch mehr als zig mal entschuldigen kann sie sich auch nicht.
Widerspruch zwecklos
Ich widerspreche gegen die erneute Mitgliedschaft bei meiner alten Krankenkasse mehrfach und das ganze Theater zieht sich tatsächlich bis zu unserer Abreise hin. Das Gesetz ist (leider) auf deren Seite und ich bin weiter zwangsversichert – ob ich will oder nicht. Bis ich Ende Dezember meine Mitgliedschaft mit sofortiger Wirkung kündige, da ich Deutschland verlasse und in die Auslandskrankenversicherung wechsle. Das klappt zum Glück reibungslos. Als wir wieder kommen, bin ich jedoch wieder bei der alten Krankenkasse pflichtversichert. Diese muss einen nämlich bei einer Rückkehr wieder aufnehmen. Bis ich halt erneut die Kündigung schicke.
Bei Max hat der Wechsel problemlos geklappt. Ich hatte vermutlich einfach Pech. Aber das scheint echt ein Einzelfall gewesen zu sein. Natürlich solltet ihr euch vor einem Wechsel über die Leistungen der entsprechenden Kasse erkundigen und auf individuelle Bedürfnisse eingehen. Mir war zu diesem Zeitpunkt eine Kasse wichtig, die vor allem Impfkosten übernimmt und auch bei der Vorsorge mehr ermöglicht als meine alte Kasse.
Checkliste Krankenkassenwechsel:
- Ein Wechsel ist erst nach 18 Monaten Mitgliedschaft möglich
- die Kündigung muss zwei Monate zuvor bei der alten Krankenkasse eingehen
- fragt sicherheitshalber bei eurem Arbeitgeber nach der Wechselbestätigung: hat die neue Krankenkasse den Wechsel gemeldet? Und checkt ob die richtigen Daten für die nächste Lohnabrechnung vorliegen.
Planst du eine längere Reise oder gar eine Weltreise? Dann interessiert dich vielleicht auch unsere Checkliste zur Weltereise-Planung. Dort haben wir die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die vor einer längeren Reise auf dich zukommen. Du findest alles rund ums Thema Impfungen, Packlisten, Reiseapotheke. Und auch was wir mit unserer Wohnung oder der Rentenversicherung während der Weltreise gemacht haben.
Hast du weitere Fragen oder Anregungen zum Krankenkassenwechsel oder zur Reisevorbereitung? Lass mir gerne einen Kommentar da.
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