Gütersloh. Dieses kleine Städtchen in Westfalen, genau genommen Nordrhein-Westfalen. Viele kennen die Stadt nur vom Namen oder weil man sie mit Firmen wie Bertelsmann oder Miele in Verbindung bringt. Dabei lohnt sich Gütersloh immer für einen Tagesausflug oder ein entspanntes Wochenende. Aber was kann man in Gütersloh machen? Das verrate ich euch und auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Da Gütersloh mitten im Teutoburger Wald liegt, bietet sich die Stadt auch als Ausgangspunkt für jede Menge Ausflüge an. Meine liebsten Orte & Sehenswürdigkeiten in Gütersloh.

Güterslohs Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt

Am besten lernt man die Sehenswürdigkeiten von Gütersloh bei einem Spaziergang durch die Innenstadt kennen. Es liegt nämlich alles nah beieinander. Nehmt euch aber ausreichend Zeit, Gütersloh ist echt hübsch und es gibt sehr viel mehr zu sehen, als man vielleicht denkt.

Der Alte Kirchplatz: Stadtgeschichte & Fotospot

Los geht’s am Alten Kirchplatz, das historische Zentrum von Gütersloh. Sozusagen wo alles begann und die Stadt aus dem Ei geschlüpft ist. Offiziell ist Gütersloh nämlich erst 200 Jahre alt, erstmals wurde sie 1825 offiziell als Stadt erwähnt.

Und somit stammen auch die hübschen Fachwerkhäuser am Alten Kirchplatz aus dem 18. Jahrhundert. Hier findet sich auch die erste Bürgerstiftung Deutschlands und die Seenotrettung. Kleine Tafeln an den Häusern berichten mehr darüber.

Beherrscht wird der Alte Kirchplatz von der Apostelkirche. Das Besondere an ihr: sie wurde über 300 Jahre lang, bis Mitte des 19. Jahrhundert, für beide Konfessionen genutzt.

Unser Spaziergang führt uns vorbei an der Stadtbibliothek, die nur eine Kreuzung weiter zu finden ist. Einst war diese die modernste Bibliothek Europas. Menschen aus Asien und den USA gekommen, um dieses Bauwerk zu besuchen, erzählt unser Stadtführer.

In den 80ern die modernste Bibliothek Europas

Kleiner Exkurs: Warum heißt Gütersloh eigentlich Gütersloh? Nein, nicht etwa, weil dort Güter gehandelt wurden – auch wenn es eine der florierendsten Städte Nordrhein-Westfalens war. Loh heißt so viel wie „lichter Wald“ und der Besitzer dieses Waldes hieß Gütheri.

Evangelisch Stiftisches Gymnasium mit seinem charakteristischen grünen Dachreiter

Meet & Greet am Dreiecksplatz

Eine der schönsten Ecken in Gütersloh ist auf alle Fälle der Dreiecksplatz. Einer der wichtigsten Kulturellen Plätze in Gütersloh, an dem man sich trifft, plaudert, anstößt und Musik genießt. Freitags ab 18 Uhr finden dort im Sommer nämlich kostenlose Konzerte statt. Früher war der Dreiecksplatz ein Viehmarkt, heute ist es ein Ort, an dem die Stadt zusammen kommt.

Der berühmteste Brunnen Güterslohs

Kaum zu übersehen, und direkt neben dem Dreiecks-Platz ist der wohl berühmteste Brunnen der Stadt: den Reinhard Mohn Brunnen, auch Medienbrunnen genannt. Mohn machte aus dem mittelständigen Verlagshaus Bertelsmann einen internationalen Medienkonzern und rief die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung ins Leben, in Gütersloh ist er eine Art Berühmtheit.

Zum 80. Geburtstag schenkten ihm seine Mitarbeiter dann einen Brunnen – mit den Symbolen der Schallplatte, lesenden und hörenden Menschen. Reinhard Mohn schenkte den Brunnen weiter an die Stadt Gütersloh. Letztendlich und nach einigem Hin und Her fand der Brunnen dann seinen Standort zwischen dem Dreiecksplatz und dem Stadttheater.

Der schönste Fotospot in Gütersloh oder das schönste Treppenhaus

Mein Lieblingsort in Gütersloh: das Stadttheater. Wenn ihr in der Stadt seid, dürft ihr auf keinen Fall eine Besuch verpassen. Ein würfelförmiger Bau aus Beton und Glas, von innen ein Traum in weiß. Und das Treppenhaus ist wirklich spektakulär toll und erinnert mich immer wieder an das Guggenheim Museum in New York. Ich liebe diese Schneckenhaus-Treppe!

Vor knapp 15 Jahren wurde das Stadttheater neu gebaut, 2010 dann eröffnet. Baukosten, schlappe 22 Millionen Euro, aber dank großzügiger Spende von Bertelsmann und Miele war das in Gütersloh einfach machbar. Während viele Städte ihre Kulturzentren schließen mussten, konnte Gütersloh ein neues Theater bauen.

Nach den Highlights in der Innenstadt von Gütersloh gibt es einen weiteren, ganz besonderen Ort, nämlich den Botanischen Garten. Den dürft ihr euch bei einem Besuch in Gütersloh auf gar keinen Fall entgehen lassen.

Zum Stadtpark geht’s in einer historischen Pferdekutsche

Stadtgarten & Botanischer Garten in Gütersloh

Ein weiterer wirklich wunderschöner Ort in Gütersloh ist der Stadtgarten mit dem Botanischen Garten. Der weit über Gütersloh hinaus bekannt ist! Der Stadtpark ist nur einen kurzen, etwa 10 minütigen Spaziergang vom Dreiecksplatz entfernt. Eine 31 Hektar große Oase der Erholung und Ruhe.
Auf weitläufigen Wegen unter alten Bäumen, immer in der Nähe von Wasser hat man kaum mehr das Gefühl mitten in einer Stadt zu sein.

Bereits 1907 wurde der Park von der Stadtverwaltung geplant. Hierfür holte man sich einen der berühmtesten Gartenarchitekten seiner Zeit, Friedrich Wilhelm Schoedder. Angelegt ist er im Stil eines englischen Landschaftsparks mit weit geschwungenen Wegen, sanften Bodenmodellierungen, kulissenartig gestellte Baumgruppen und Sichtachsen.

Sichtachse nach englischem Landschaftspark

Der Park ist riesig und so findet man immer ein ruhiges Fleckchen. Die Wiesen dürfen genutzt werden und so ist es für Gütersloher ein Ort der Erholung und des Treffens. Angelegt ist er in verschiedenen Bereichen. Es gibt Spielplätze, den Kletterwald, die Obstwiese, den Teich, die große Wiese, im Winter eine Eiswiese zum Schlittschuhlaufen und natürlich den Botanischen Garten mit seinen weiteren Gärten.

Botanischer Garten: Blütendurft & Kräuterwiese

Mitten im Stadtpark liegt der Botanische Garten. Bereits 1912 wurde dieser angelegt. Egal zu welcher Jahreszeit ihr den Botanischen Garten besucht, er sieht ständig anders aus. Die Themengärten wie der Mediterrane Garten, der Steingarten oder die Birkenwiese blühen ständig in anderen Farben und Düften. Der Lavendelgarten verströmt einfach nur eine himmlischen Duft und versetzt einen direkt in die Provence. Im Apothekergarten wachsen mehr als 100 Heilpflanzen und ihr könnt jede Menge über deren Wirkung lernen.

Besonders hübsch ist auch der Heckengarten. Geometrisch umgrenzte Wasserbecken, hohe Hainbuchenhecken und Laubengänge mit Sitznischen laden vor allem im Sommer zum Verweilen ein.

Genießt eine Pause mit Kaffee und Kuchen im Palmenhaus-Cafe, einem luftigen Konstrukt aus Glas mit Blick auf die umliegenden Gärten. Direkt daneben findet ihr auch die Vogelvoliere. Für unseren Kleinen waren die Nymphensittiche, Wellensittiche und Zebrafinken auf alle Fälle das Highlight der Gärten.

Egal ob ihr mit oder ohne Führung den Stadtpark und Botanischen Garten besichtigt, er gehört definitiv zu einem der schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten in Gütersloh!

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Gütersloh

Ein Wochenende in Gütersloh lohnt sich schon deshalb, weil es in der Umgebung jede Menge Ausflugsziele gibt. Der Teutoburger Wald hat einiges zu bieten. Meine Ausflugstipps, was ihr rund um Gütersloh alles erleben könnt:

Hermannsdenkmal & Externsteine

Vermutlich die bekanntesten Highlights im Teutoburger Wald. Aber die Externsteine und das Hermannsdenkmal muss man einfach gesehen haben!

Ein Tag in Paderborn

Klein aber fein. Ja, auch so eine relativ unbekannte Stadt, aber Paderborn ist immer einen Besuch wert und nur ein Katzensprung von Gütersloh entfernt. Ich habe sogar einige Jahre dort gelebt.

Wellness & Badespaß im H2O Herford

Das H2O in Herford ist perfekt für einen entspannten Saunatag inklusive Badespaß. Von Rutschen über Erlebnisbecken mit tollem Kleinkinderbereich bleiben keine Wünsche offen. Die Saunalandschaft ist riesig mit In- & Outdoor Anlage, einem Schneeraum und zur absoluten Tiefenentspannung gibt’s eine Massage.

Spaß im potts park

Das perfekte Ausflugsziel für die Umgebung von Gütersloh, wenn ihr mit Kindern unterwegs seid. Im potts park in Minden kann man so viel Karussell fahren und Action erleben, wie man mag. Das tolle: selbst Kleinkinder dürfen in die meisten Fahrgeschäfte rein.

Eine Kanutour auf der Weser

Seid ihr im Sommer im Teutoburger Wald unterwegs, dann ab auf’s Wasser. Eine Kanutour auf der Weser macht super Spaß und ist total easy.